Atlas Pain - Tales Of A Pathfinder

Review

Mit ihrer Debüt-CD machten die Herren ATLAS PAIN eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Insbesondere ihre einzigartige Mischung aus Power- und Pagan Metal begeisterte sowohl Fans als auch Kritiker. Mit „Tales Of A Pathfinder“ öffnet man nun ein neues Kapitel in der Bandgeschichte. Auf diesem Konzeptalbum dreht sich alles um Menschlichkeit, die in einer kalten, maschinengesteuerten Welt immer mehr unterdrückt wird. Als Motiv suchte man sich eine Steampunk-Thematik aus, die den Zuhörer zu einer spannenden Reise zu den verschiedenen Kontinenten inspirieren soll.

Die Erkundung der Welt – ATLAS PAIN

Das Intro wirkt etwas blass, aber dann gehen die Herren voll aus sich heraus. „The Moving Empire“ kann bereits nach den ersten Akkorden überzeugen. Der Gesang pendelt sich irgendwo zwischen ELUVEITIE und EQUILIBRIUM ein und sorgt für ein wohliges gefühl. Deutlich epischer zeigt man sich bei „Hagakure’s Way“. Der Refrain kann durchaus mitgesungen werden, während davor akuter Headbang-Alarm besteht. Ein grandioses Stück, das definitiv auf die Bühne gehört. „Ódauðlegur“ könnte insbesondere bei NIGHTWISH-Fans für Begeisterungsstürme sorgen. Ein Chor als Eröffnung, dann folgt eine eingängliche Melodie, die durch den harschen Gesang an Tiefe gewinnt und eine interessante Atmosphäre schafft.

Mit „The Great Run“ haben sich die Italiener keinen Gefallen getan. Die Geschwindigkeit stimmt, aber irgendwie vermisst man das gewisse Etwas, das den anderen Tracks innewohnt. Dennoch ist dieser Beitrag sicher für die eine oder andere Party geeignet.

Eine typische Pagan-Melodie leitet „Kia Kaha“ ein. Diese Nummer macht einfach Spaß und kann sich durch Tempiwechsel interessant halten. Der perfekte Track, um den Feierabend einzuläuten. Da sich dieses Werk über gut sechs Minuten Länge erstreckt, sollte es dafür reichen, das erste Bier des Abends würdig zu genießen.

Die russische Sage „Baba Jaga“ besticht durch eine düstere Grundstimmung, die sich auch in den Lyrics widerspiegelt. Ein ungewöhnlicher Song, der einige Durchläufe braucht, um sich in den Gehörgängen festzusetzen. Der Faden der Sagen wird in Form von „Shahrazād“ weitergesponnen. Deutlich kraftvoller als der Vorgänger setzt die Band hier bewusst auf knallharte Gitarren und Drums, die diesen Beitrag dominieren und dennoch nicht ganz zu überzeugen wissen.

Zum Ende der CD überraschen ATLAS PAIN mit dem wohl eindrucksvollsten Track dieses Albums. „Homeland“ erschafft eine Wohlfühl-Stimmung, der man sich nicht entziehen kann. Eher im Mid-Tempo angesiedelt, beweist die Band hier ihre musikalische Klasse. Sanft ausgeleitet wird mit dem Instrumental „The First Sight Of A Blind Man“. Etwas träumen kann ja nie schaden.

Viel mehr als heiße Luft – „Tales Of A Pathfinder“

Fazit: ATLAS PAIN hauen eine wirklich beeindruckende CD raus, der es aber teilweise noch an Feinschliff fehlt. Allerdings ist das Jammern auf hohem Niveau. Ob sich die Tracks bei Live-Gigs genauso stark präsentieren wie auf „Tales Of A Pathfinder“, bleibt abzuwarten, aber ihre Nische hat sich die Band gesichert. Für Freunde von Bombast- und Epic Metal ist dieses Album ein absoluter Geheimtipp.

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08.05.2019

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1 Kommentar zu Atlas Pain - Tales Of A Pathfinder

  1. RTF sagt:

    Die Einleitung ist schon etwas witzig, da man doch von begeisterten Kritikern spricht, aber das erste Album vom Kollegen Popp mit schlappen 3 Punkten bewertet worden ist. (no offence, Geschmäcker sind verschieden)

    Unabhängig davon, kann ich der Review im Großen und Ganzen nur beipflichten, würde aber noch einen Punkt mehr draufsetzen. Alleine schon der Track Homeland rechtfertigt den Kauf des Albums.

    Live durfte ich die Band vor kurzem auf dem Ragnarök Festival genießen. Der Auftritt war ordentlich und hat eine Menge Spaß bereitet, nicht nur bei mir, für die erste Band des Festivals, war wirklich verhältnismäßig viel los, was auch definitiv für die Klasse dieser Kombo spricht. Der Beifall am Ende des Konzertes bestätigte für mich diesen Eindruck.

    Für Fans von Ensiferum, Equilibrium, Elvenking und ähnlichen Truppen definitiv geeignet.
    Luft nach oben besteht aber weiterhin, da manche Lieder doch sehr nach Equilibrium klingen, ein wenig mehr Eigenständigkeit wäre noch wünschenswert.

    8/10