Atrocity - Okkult II

Review

Galerie mit 23 Bildern: Atrocity – 30 Year Anniversary Processions 2023 in Essen

Fünf Jahre nach dem Start der Trilogie mit „Okkult“ sowie dem Album-Vorboten in Form der „Masters Of Darkness“-EP (Dezember 2017) folgt nun aus dem Hause ATROCITY der zweite Teil in Form von „Okkult II“. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich ATROCITY zwischenzeitlich aus den Augen verloren hatte. Insbesondere der mit „‘Werk 80“ eingeschlagene Weg und die darauffolgenden Veröffentlichungen ließen mein Interesse an der sehr wandelbaren Band deutlich sinken. „Okkult“ aber ließ mich wieder aufhorchen und konnte mich zumindest in der ersten Albumhälfte fesseln.

ATROCITY besinnen sich wieder auf ihre musikalischen Stärken

Nun entführen die Ludwigsburger ein weiteres Mal ins Schattenreich. ATROCITY kehren wieder stärker zu ihren eigenen musikalischen Wurzeln zurück, die mal im klassischen Death Metal lagen, und das hört man auch, zumindest teilweise! „Okkult II“ ist wuchtig, dunkel und böse, mit spürbaren Ecken und Kanten versehen, was man doch zwischenzeitlich bei den Schwaben schmerzlich vermisste. Dennoch kommt das bombastische Element nicht zu kurz, ist aber songdienlich eingewoben. Die vorab veröffentlichte „Masters Of Darkness“-EP ließ schon einiges erahnen, und tatsächlich ist das Album wieder richtig stark. Wermutstropfen: Alle vier Songs der „Masters Of Darkness“-EP finden sich auch auf „Okkult II“ wieder, ganz schön frech!

„Okkult II“ ist vielseitig

Ins­be­son­de­re recht ungestüme Nackenbrecher wie „Masters Of Darkness“, „Shadowtaker“, „Infernal Sabbath“ oder „All Men Must Die“ erinnern an die frühen Todesblei-Releases  der Schwaben Anfang der Neunziger. Hart und düster, kräftig grölende Growls, dicke Riffs, fette Grooves, ungewöhnliche Breaks, hier und da schnelle Blastbeats. Aber natürlich lassen ATROCITY all ihre Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nicht komplett beiseite. Mit Hilfe der kanadischen Sounddesignerin Katie Halliday (u. a. bekannt  für ihre Mitarbeit bei einigen „Saw“-Teilen) wurden Horrorfilm-Chöre und morbide Orchestrationen integriert, welche dem Album der sich irgendwie stets selbst immer wieder neu erfindenden Band ein besonderes Flair verleihen. Es gibt weiblichen Gesang von LEAVES‘ EYES-Sängerin Elina Siirala, der etwas Operettenhaftes hat („Masters Of Darkness“, „Menschenschlachthaus“), hier und da etwas Gothic und einen deutschsprachigen Titel mit musikalisch maschinellem Stakkato („Menschenschlachthaus“). Der Song hätte auch super auf „Willenskraft“ gepasst. „Devil’s Covenant“ enthält ein wenig Black Metal sowie Gastgesang von L. G. Petrov (ENTOMBED), weiteren Gastgesang gibt es von Marc Grewe (ex-MORGOTH) in „Gates To Oblivion“.

Alles in allem ist „Okkult II“ ein recht facettenreiches, atmosphärisch dichtes, sauber produziertes Album, das zugleich Old School ist und zeitgemäß klingt. Überraschend gut!

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28.06.2018

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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