Augrimmer - Nothing Ever Was

Review

Northern Silence beweisen ein anhaltend gutes Händchen für talentierte Underground-Black-Metal-Bands. Keine Ahnung, aus welchen Löchern (oder, wenn man sich die Spandex-Buchsen so anschaut: aus welchen Zeitmaschinen) das erzgebirgische Label die Truppen immer hervorzerrt.

Nun ist „Nothing Ever Was“ zwar nicht die Neuerfindung des nordischen Black Metals, aber während der ersten vier Songs eine mehr als solide und vor allem atmosphärische Weiterführung dessen, was besonders die norwegischen Größen in den ersten Jahren der 90er ihren kreativen Köpfen entlockt haben. Hier trifft das Kristallklare der ersten IMMORTAL-Scheiben auf ein bisschen Thrash-Feeling alter BATHORY (inklusive einer Menge Soli, die man ja nicht unbedingt auf jeder Black Metal-Platte zu hören bekommt), dem undurchdringlich-chaotischem Gepolter der GORGOROTH bis 1997, was gerade in den Drumarrangements auffällt, und ein paar akustisch-epischen Ruhepausen. Bis hierher ist alles gut, auch deshalb, weil die Bayern es schaffen, nicht nur zu klauen, sondern aus ihren Einflüssen etwas Eigenes zu bauen.

Dann aber kommt „Heir Of The Black Flame“ und mit ihm ein unfassbar lahmes Heavy-Riffing (das AUGRIMMER leider nicht ansatzweise so nahe an MERCYFUL FATE bringt, wie sie es gerne hätten). Und noch schlimmer: Ein cleaner Gesang, der zum Weglaufen animiert und die wirklich guten ersten zwanzig Minuten im Nu vergessen macht. Was die Band da geritten hat, erschließt sich mir leider nicht. Was man beispielsweise in „The Voice“ aufgetischt bekommt, haben MAYHEMIC TRUTH schon vor fast 20 Jahren besser gemacht. Sowas sollte 2012 niemand mehr veröffentlichen. Selbst das vorher noch so pfiffige Riffing ist ab jetzt träge und reizlos. Warum die Band dieses Trauerspiel in der zweiten Hälfte von „Nothing Ever Was“ auch noch bis zum Gehtnichtmehr auswalzt, wird mir ein Rätsel bleiben.

Bleibt also nur das Fazit: Vielleicht hätten AUGRIMMER doch lieber bei ihren Leisten bleiben und weiter vor allem nordisches Gedresche zum Besten geben sollen. Darin sind sie gut, das möchte man vermutlich von ihnen hören. Fürs Erste müssen die Jungs meinem Geschmack nach leider zurück in ihre bayrische Höhle. Im übertragenen Sinne natürlich.

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19.01.2012

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