Aurvandil - Thrones

Review

Bei einigen Bands kommt es auf die Atmosphäre an. Und damit meine ich die vom Hörer. Mal eben zwischen Tür und Angel AURVANDIL hören? Fix zum Frühstückscroissant, auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn mit etlichen Störgeräuschen oder am besten noch parallel zu irgendeiner Unterhaltungslektüre? Keine Chance. Also fürs Album. Manchen Platten muss man Zeit und Aufmerksamkeit widmen und „Thrones“ fällt so sicher in diese Kategorie wie das Toastbrot auf die Butterseite – könnt ihr Murphy fragen. Spaß beiseite, der hat hier auch gar nichts verloren. Stimmung und Umgebung sind von gehöriger Bedeutung, um die Musik der Franzosen zu genießen. Und das funktioniert eh nur, wenn man tief in den Underground-Schwarzwald eingedrungen ist.

Viking, Pagan, Black Metal – so einige Genre bedienen sich gern aus der nordischen Mythologie oder finden ihre Inspirationen und Bandnamen in Mittelerde. Ersteres trifft auch auf AURVANDIL zu, die sich nach einem Riesen benannt haben, der von Thor in einem Korb über die Élivágar-Eisflüsse getragen wurde. Als der Zeh von Aurvandil durch das kalte Wasser fror, brach ihn Thor ab und warf ihn in den Nachthimmel, wo er zu einem Stern wurde.

Vier Lieder, von denen keines die Zwölf-Minuten-Marke unterschreitet und zwei sogar über der 16er-Marke liegen – episch! Allein die Spieldauer und die Gestaltung des zweiten Studioalbums „Thrones“ lassen erkennen, dass man bei AURVANDIL genau zuhören und musikalische Berieselung woanders gesucht werden sollte. Die Gefahr besteht einfach, dass hervorhebenswerte Momente beim begleitenden Lauschen zusammenfließen und Monotonie vorgaukeln. Weil die Elemente, die die monströsen Kompositionen bilden, nicht sonderlich originell sind. Intros, Interludien und Outros (direkt im Song und zum Teil minutenlang) bilden die Ambient- und reinen Akustikparts. Kennt man. Akkorde werden zu Melodien hin- und hergeschoben, andere Saiten-Hexerei entfesselt nicht ganz so flirrende Thrash-Riffs (zu Beginn von „Summon The Storms“). Bekannte Mischung. Hinten poltern die Drums und klimpert die Ride. Selbstredend. Stimmlich kreischt man in Richtung Depressive Black Metal, ohne ernsthaft suizidgefährdet zu sein – dennoch eher gespenstisch als diabolisch, allerdings zu sehr im Hintergrund. Das ergibt dann fast eine Stunde Black Metal aus Frankreich, der nach Skandinavien klingt und sich aufs Wesentliche reduziert. Dabei aber so viele königliche Melodien fabriziert, dass die Throne immer schön warm bleiben.

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25.04.2014

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