Beneath Flowers - To Dispel EP

Review

Schau mal einer an, welch funkelndes Kleinod gräbt sich denn da gerade den Weg aus dem deutschen Underground frei? Nachdem die ersten „First Steps In Light“ demomäßig 2004 unternommen wurden, schiebt die sehr junge Formation aus dem Frankenland (Drummer Thomas Hummel zählt gerade mal zarte 16 Lenze) mit „To Dispel“ eine 3-Track EP an die Oberfläche, die definitiv Lust auf mehr macht.

Vorausgesetzt, man kann sich selber eine starke Affinität zu Dark Progressive Death Metal attestieren und will sich die Wartezeit bis zum nächsten OPETH-Album verkürzen. Denn durch nichts Anderes als geisterhafte Melancholie und verschrobene Gewalt im Stile jener Referenz scheint „To Dispel“ angetrieben, den schwedischen Altmeistern der schaurig-schönen Tristesse in jeder Sekunde seines Daseins näher zu kommen. Schiebt man mal die sanften Anklänge an die Trauerweiden von MY DYING BRIDE in „Silent Accuse“ sowie einige wenige agallocheske Fragmente beiseite, wird gewahr, wie vorbehaltlos BENEATH FLOWERS das gesamte Spektrum von „Orchid“ bis „Ghost Reveries“ absorbiert, ja geradezu inhaliert haben müssen.

Und wer Musik so konsequent lebt und atmet, und sei es nur als geradezu unterwürfiger Kniefall vor einem einzigen Götzen, dem gelingen auch solch starke Stücke wie „Bed To Worse“, in dem sich OPETHsche Strukturen, Melodieführungen, Arrangements und die charakteristischen Wechsel zwischen gediegenen Akustik- und aufbrausenden Sturmpassagen zu einer hochwertigen wenn auch durchschaubaren Erzählung vereinen.

BENEATH FLOWERS scheinen sich, allerdings nur voreilig, als bloße Kopisten mit einer allerdings hochqualitativen Selbstdarstellung abstempeln zu lassen, dem sie in zukünftigen Releases entgegenwirken müssen und auch können: denn „To Dispel“ setzt leider zu wenig auf die Exposition klar vorhandener Eigenständigkeit, wie etwa den Vocals von Stefan Banz. Sein Spektrum reicht von einer kräftigen, dunklen Erzählstimme über schwebenden Cleangesang bis zu preschendem Gekeife und vollen Growls, die die Musik von BENEATH FLOWERS erheblich intensiver tragen könnten. Wenn BENEATH FLOWERS nur wollten…

19.11.2006

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