Betrayal - Infinite Circles

Review

Es regnet in Strömen, blitzt und donnert und die Kirchenglocke läutet BETRAYAL’s Debütalbum „Infinite Circles“ ein. Das schon lange ausstehende Full-Length-Debüt der 2005 gegründeten Band aus Aschaffenburg wartet mit zehn technisch und rhythmisch anspruchsvollen Songs auf.

Ein gelungener Einstand

Nach dem Intro schmettern BETRAYAL dem Hörer das von mächtigen Lead-Gitarren und druckvollen Doublebass-Attacken geprägte „The Shell“ um die Ohren. Sänger Alex kreischt sich mit seiner kraftvollen Stimme die pure Wut aus dem Bauch, bevor das musikalische Donnerwetter abrupt von einer sanften Akustik-Gitarren- und Saxophon-Melodie abgelöst wird. Genau diese ungewöhnlichen Songstrukturen machen „Infinite Circles“ interessant, denn BETRAYAL haben sich bei einigen Songs eine spannende Wendung einfallen lassen. Seien es die Drum-Solos bei „Contamination“, der melodische fast schon beruhigend wirkende Gitarrenpart bei „Flagellation Of Mind“ oder der triumphierende Marsch-Rhythmus auf dem finalen Track „Order Of Chaos“. Vor allem letzterer Song meistert den schwierigen Spagat zwischen virtuosem Musizieren und eingängigem, rotzigen Todesmetall mit Bravour. Das professionelle und abwechslungsreiche Drumming von Schlagzeuger Manuel hat den wohl größten Part dazu beigetragen.

Auf der anderen Seite hätte es Songs wie „The Awakening“ oder dem Titeltrack des Albums gut getan, etwas weniger vertrackt zu sein. Ein einprägsamer Refrain hätte zum Beispiel schon gereicht, die Eingängigkeit zu steigern. Ebenfalls hätte das instrumentale Zwischenstück „Watershed“ in verkürzter, kompakterer Form eine ergreifendere Wirkung gehabt und kommt im direkten Vergleich zu den anderen Songs etwas unspektakulär daher.

BETRAYAL haben Potential

Die Produktion von „Infinite Circles“ ist druckvoll und organisch – entstanden ist sie im Unleash The Sound Studio. Vor allem das voranpeitschende „Monuments“ oder das mächtige „Flagellation Of Mind“ bekommen dadurch eine packende Atmosphäre. Letztlich haben BETRAYAL ein musikalisch durchdachtes Debütalbum abgeliefert, welches trotz kleiner Schwächen fernab von jeglicher Monotonie und uninspiriertem Geknüppel zu überzeugen weiß.

11.06.2016

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1 Kommentar zu Betrayal - Infinite Circles

  1. Vodka- Bruno sagt:

    Bin sehr gespannt, live sind die Jungs absolut ohne kleinere Schwächen unterwegs und immer wieder ein Genuss.