Bilocate - Sudden Death Syndrome

Review

Wahrscheinlich ist es nur meine verzerrte Perspektive, aber ich stolpere in letzter Zeit immer häufiger über interessante Bands aus dem Nahen Osten. Meine neueste „Entdeckung“ ist die sechsköpfige Band BILOCATE aus Jordanien.
Schon mit ihrem Debütalbum „Dysphoria“ konnten sie einige Aufmerksamkeit erregen, doch mit ihrem brandaktuellem Werk „Sudden Death Syndrome“ sollte sich das auf internationaler Ebene noch einmal gewaltig steigern. Denn nichts anderes als ein Meisterwerk haben die Jordanier damit abgeliefert.

Das Album beherbergt sieben düstere Kompositionen packenden Doom/Death Metals, der jeden Anhänger von Bands wie NOVEMBERS DOOM oder DOOM:VS sofort begeistern dürfte. Ein epischer, atmosphärischer Sound und die hervorragende Balance aus donnerndem Midtempo, getragenen Passagen und schleppenden Momenten prägen das Werk. Hinzu kommen die allmächtigen Gitarren: Die starke Rhythmusfraktion und die nicht müde werdenden melodischen Leads, die durch Keyboardflächen wirkungsvoll unterstützt werden. Sind sie dann vereint, laufen BILOCATE zur Höchstform auf, es ist einfach unmöglich, sich diesem packenden Gefühl zu entziehen.

Das nach dem Introsong anbrechende „Blooded Forest“ ist zweifellos eins der Highlights auf „Sudden Death Syndrome“, nicht nur, weil es mit 17 Minuten ein überlanges Epos geworden ist. Was BILOCATE hier schon an Ideen verbraten, hätte anderen Bands schon fast für ein halbes Album gereicht. BILOCATE kombinieren schnell, wechseln zwischen Harmonien und Stimmungen und bauen immer wieder einen Spannungsbogen auf, der sich dann in fulminanten Momenten entlädt – da stellen sich schon von ganz allein die Nackenhaare auf, und eine Gänsehaut überzieht einen. Was für ein Trip!

Aber auch die anderen Songs halten nicht hinterm Berg. Da wäre „The Dead Sea“ mit seinem schönen Pianomotiv und den hereinbrechenden Riffs, bei denen ich teilweise auch an OPETH denken muss. „Ebtehal“ lebt durch seine akustischen Klänge, in „Inoculate“ zeigen BILOCATE auch durchaus „hellere“ Harmonien, zudem lässt dieser Song die traditionellen Einflüsse der Band hörbar werden.
„Pure Wicked Sins“ ist wieder ein wuchtiger Song, bei dem sich Sänger Ramzi mit seinem eindrucksvollen Organ austoben kann. Er hat es definitiv drauf, und mit seinen mächtigen Growls veredelt er nicht nur diesen Song sondern auch den Rest des Albums. Den Abschluß bildet das sphärische, von Piano und Percussionsounds geprägte „The Stone Of Hate“ und schließt damit den von „Humans And The Dark Affiliation“ eröffneten Kreis.

Was für ein Album! Neben den packenden Kompositionen und ihrer instrumentalen Realisierung durch die Band gebührt auch Jens Bogren Dank für die hervorragende Produktion. Bogren hat schon mit Bands wie OPETH und KATATONIA zusammengearbeitet, und diese Erfahrung hat sich für „Sudden Death Syndrome“ absolut bezahlt gemacht. Das Album klingt groß und wuchtig, erschütternd bis ins Mark, mitreißend. Schlagzeug, Bass, Gitarren, Keyboards – alles wunderbar ausgesteuert ohne Übersteuerung, mit sattem Klang.

Vollste Empfehlung! Wer etwas für die erwähnten Bands und diese Kombination aus Death- und Doom Metal übrig hat, sollte sich schleunigst nach dieser Scheibe erkundigen!

PS: „Sudden Death Syndrome“ erschien vor zwei Jahren auf Mute Records Jordan, und ist nun endlich via Kolony Records international erhältlich.

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21.12.2010

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