Black Pyramid - Black Pyramid

Doom und Stonerrock, zwei Genres, die sich auf die Urväter von BLACK SABBATH berufen, sind für viele der jeweiligen Puristen unvereinbar. Vertreter der ersteren Richtung hüllen sich konsequent in schwarz, sind immer depressiv und lachen nie, die anderen laufen bei jeder Gelegenheit barfuß, tragen ansonsten Batikschlabberhosen und lassen keine noch so weit abseits kreisende Tüte aus. Soweit die groben Klischees.
Dass beides gar nicht so weit auseinander liegt und auch in Kombination funktionieren kann, beweisen viele. Auch BLACK PYRAMID haben sich aufgemacht, dem Rest der Welt einen neuerlichen Beleg für die allzeit mögliche Kernschmelze von Doom und Stonerrock zu liefern.

Hierfür spielen sie nach eigener Aussage Songs, deren Arrangements immer wieder an die bereits erwähnten Götter aus Birmimgham oder auch deren kreative Ziehsöhne von PENTAGRAM und THE OBSESSED erinnern und lassen diese im eher rumpelnden Klangewand von SLEEP, ElECTRIC WIZARD oder auch HIGH ON FIRE daher kommen. Manchmal langsam, manchmal ganz langsam- in Massachusetts, der Heimat von BLACK PYRAMID, geht es gemütlicher zu als hierzulande.

Zu der stark 70’s- und THC-angehauchten Musik gibt’s gruselige Okkult- und Phantasielyrik, die in einer Gemeinschaftsproduktion von Ronnie James Dio und den niederländischen BLOOD CEREMONY entstanden sein könnte. Inhaltlich ist das zwar weitgehend großer Käse, aber besser als reine Instrumentals ist das allemal.
Dass das trübe Trio mit diesem Debüt weder einen Schönheits- noch einen Kreativitätspreis außerhalb von Massachusetts absahnen dürfte, ist wohl klar.
Dafür ist der Atmosphärefaktor an dieser Platte enorm. Düster und bedrohlich grummelt die schwarze Pyramide und will irgendwie nicht so richtig in die Sommerzeit passen. Aber auch da ist man angesichts von klebrigem Eis, Wespenstichen und Sonnenbrand ja nicht permanent am Grinsen.
BLACK PYRAMID haben bei den Vorbildern, zu denen sie unverhohlen stehen, genau hingeschaut und ergänzen deren Tun mit netten Psychedelikspielereien und minimalen progessiven Elementen, die die Hörbarkeit jedoch nicht einschränken. Für jeden Doom- und/oder Stonerfan eine schöne Sache. Anspieltipp: „The Worm Ouroboros“. Geil!