Blasphemophagher - For Chaos, Obscurity And Desolation

Review

Seit 2003 zählt Italien zu den Atommächten dieser Welt, denn seitdem wütet in Nieten und Gasmasken verpackt der BLASPHEMOPHAGHER. Bei Nuclear War Now stehen sie unter Vertrag, andere Labels würden sie womöglich nicht mal in den Giftschrank packen, so pestbeladen, abstoßend und lebensfeindlich ist die Musik dieser Band. Pechschwarzer, aggressiv wütender Old-School-Death, deren kranke Schöpfer eindeutig zuviel VENOM und BLASPHEMY im Tank haben. Die Kettensägengitarren fressen sich ins Hörerfleisch, während das Kellerschlagzeug wie ein Kirmesboxer zum nächsten K.O.-Schlag ansetzt, angefeuert vom raukehligen Gebell des Sängers.

Songtitel wie „Fleshripping Terrordeath“ lassen tief blicken – das hier ist kein Kindergeburtstag, keine Retroveranstaltung mit Jeanskutte und lauwarmem Nostalgiepalaver. Hier wird gemosht, bis der Pit zur Kernschmelze ansetzt und der Pilz am Horizont auftaucht. Danach gibt’s Party auf Ground Zero, während das Zielvisier schon den nächsten Ort ausmacht, der in Schutt und Asche gelegt werden soll. „For Chaos, Obscurity and Desolation“, das ist eine total wahnwitzige Vernichtungsorgie, die keine Gnade kennt und alles unter sich begräbt. Eines der wenigen Alben, die man wirklich auf Vinyl hören muss, um den Irrsinn zu begreifen, und bei dem die Versicherung trotzdem nicht für die kaputte Anlage aufkommt.

Nach dem Genuß dieses Werks verspürt man große Lust, Dreck zu fressen und mit der Stahlbürste die verbrannten Hautschichten abzukratzen. Nein, großartige Wendungen, Überraschungen oder technische Kinkerlitzchen dürft ihr hier nicht erwarten. Wo der Krieg durchmarschiert, gibt’s keine Festtagsdekoration. Da fliegen die Trümmer, und das war’s. Wer von ihrem gleichwertigen Debüt-Album „Nuclear Empire Of Apocalypse“ noch nicht zu Staub zermahlen wurde, der kriegt hier die Chance auf den Gnadenschuss. 40 Minuten feinster Ohrterror für alle, die selbst ein bisschen kaputt in der Birne sind.

24.08.2010

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