Blessed By A Broken Heart - Pedal To The Metal

Review

Tja. Was machen wir denn nun mit den Jungs? BLESSED BY A BROKEN HEART machen schon optisch ganz ordentlich einen auf 80er-Jahre-Glam/Hair/Poser/Wasauchimmer-Metal. Das ist grundsätzlich nicht unsympathisch. Musikalisch gibt es den vielleicht am buntesten gemischten Stilmix der letzten Monate zu hören – und vermutlich ist das genau das Problem, das „Pedal To The Metal“ mir irgendwie nicht wirklich so gut reinläuft, wie es zu wünschen gewesen wäre.

BLESSED BY A BROKEN HEART versuchen, die poppig-schmalzige Schlagseite sämtlicher 80er-Jahre-Trends mit modernem Metalcore zu verbinden, liefern uns mal herzschmerzerfülltes Wehklagen und typisches, aggressives Gekreische. Dazu Refrains, die sich offenbar an den Klassikern aus dem schrill-bunten Jahrzehnt orientieren sollen. Doch oh Weh, oh Graus, welch Schmerz durchzuckt meine armen Glieder bei einem Teil der Nummern. Holpriges Songwriting ist das, sehr holprig, manchmal gar anbiedernd und übertrieben gay, weit vorbei am eigentlichen Spirit der offenbar eingefangen werden soll. Klar, ernst nehmen sollte man das alles nicht, trotzdem das ganze ist wahlweise eine Parodie (und dafür einfach zu unlustig) oder eine Ehrerbietung (und dafür nicht glaubwürdig genug).

Dann nehmen wir mal die Produktion. Ja, ich weiß, man war auch in den 80er Jahren am Experimentieren und so mancher eindringlicher Synthie-Sound bohrt sich noch heute als Erinnerung an meine früheste Kindheit mit leidvoller Vehemenz durch meine Hörlappen. Aber diese Art von Electro-Drums, dieses gekünstelte, kalte, das ist weder Rock N‘ Roll, noch retro. Es ist einfach nur nervtötend.

Das ganze Gebräu mag als Gag für zwischendurch schon mal ganz ok sein. Es ist schon nicht unmutig, Metalcore, Rock N‘ Roll und 80s-Pop in einen Topf zu werfen und zu versuchen, daraus etwas Brauchbares zu kreieren. Aber für meinen Geschmack ist die Überfrachtung mit sämtlichen Stilen einfach viel zu viel des Guten.

Da sollte sich die Band ein bisschen zurücknehmen, und erstmal sehen, was sie überhaupt will. Und die Retro-Schiene muss noch mal neu überdacht werden, oder beim nächsten Mal einfach weggelassen. Jungs, nein, das steht euch nicht. Weder optisch, noch musikalisch.

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16.08.2008

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1 Kommentar zu Blessed By A Broken Heart - Pedal To The Metal

  1. doktor von pain sagt:

    Geschmackssache…

    8/10