Blue Cheer - What Doesn't Kill You

Review

BLUE CHEER’s „Vincebus Eruptum“ gilt so manch einem als das erste Metal-Album allerzeiten. Erschienen 1968, erspielte sich diese Band mit den schrägen, harten, beinahe psychedelisch-orientierten Gitarren einigen Kultstatus. Und sie waren mal, glaubt man dem Guiness-Buch, die lauteste Band der Welt, zuzeiten, als Joey noch mit Plastikindianern spielte.

Nun also, mit Originalsänger Dickie Peterson, gibts den seit dem Debutwerk 39. Frühling in Form von „What Doesn’t Kill You“. „Rollin‘ Dem Bones“ eröffnet das Comeback sensationell gut; THE DOORS, HENDRIX, LOVE, THE WHO, einige Altmeister sind nicht weit entfernt. Und dieser Blues-Hardrocksong wirkt authentisch, obwohl er genausogut vor vierzig Jahren auf dem Woodstock-Festival enthusiastische Reaktionen hätte hervorrufen können. Die metallischen Gitarren marschieren ohne Unterlass, Dickie presst sich den Staub aus den Lungen, Scheiß auf Trends, gab es da welche in den letzten vier Jahrzehnten?

Eben. Also weiter. Ein dauerhaft pumpender Bass erschallt, sphärische Gitarrenleads tönen, die zeigen, dass Dickie bestimmten Mushrooms zuzeiten nicht ganz abgeneigt sein wird und/oder über einige Lebensweisheit verfügt, die er musikalisch gerne an uns weitergeben möchte. „Piece O‘ The Pie“ hält das Niveau mühelos, inzwischen schillern bunte Farbkreise, orange, rot, grün, blau, violett… Und dieser Blues ist hart, laut, wild, es gibt Geschrei, ein Klassebridge, soliert wird eigentlich immer. Von dieser Einstellung hätten sie THE CULT was abgeben können auf deren letztem (farblosem) Werk.

„Born Under A Bad Sign“ quält erneut die wüstenverstaubten Saiten. Diese Songs können immer endlos sein, auf einem Riff aufbauen und gerade dadurch Atmosphäre erzeugen. „Gypsy Rider“ holpert sich über unwegsames Gelände, der Refrain klingt beinahe ALICE-IN-CHAINS verdächtig, oder sollte ich besser sagen, selbige gemahnten bisweilen an BLUE CHEER? Das Solo lässt den Tank des Trucks explodieren, also weiter zu Pferd. Das stille „Young Lions In Paradise“, könnte das ähnlich auch von LYNARD SKYNARD sein oder sogar von METALLICA auf dem zweiten Garagenalbum?

Kratzig, nölig und dreckig gehts weiter, das Trio spielt sich in den finalen Rausch. Und das mit spärlicher Instrumentierung, dennoch, das reicht, es knarzt an allen Ecken und Enden („I’m Gonna Get To You“). Auf jeden Fall wissen wir nun definitiv, woher SOUNDGARDEN, Axl und andere ihre schroffen Wurzeln haben. Das hallende Hard-Bluesmonster „No Relief“ (mit glänzenden metallischen Licks) wabert zum Abschluss um uns herum, Morrison wäre begeistert. Die Gitarren laufen noch einmal zu Hochform auf. Geil! Dieses Album hat Hörer verdient, dreht die Regler bis zum Anschlag nach rechts und lasst euch treiben…

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02.11.2007

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