Bulletboys - 10c Billionaire

Review

Vor einigen Jahren waren sie mal mächtig angesagt, die BULLETBOYS. Bei uns im alten Europa nicht so sehr, in den USA dafür umso mehr. Mit ihrem bluesig-punkigen Glam- bzw. Sleazerock trafen sie den wund geschundenen Nerv ihrer Zeit, den zuvor schon Kollegen wie POISON, RATT, CINDERELLA etc. erfolgreich traktiert hatten. Im Gegensatz zu diesen schafften es THE BULLETBOYS mit ihrer Single „Rock Candy“ jedoch bis in den Soundtrack von „Wayne’s World“, was ohne Hohn für die -damalige- Qualität der Band spricht.

All das ist lange her, die Band ist aufgelöst, die professionellen Haarutensilien wurden dem lokalen Pudelfrisör zurückgegeben und die BULLETBOYS sind Geschichte.
Das heißt, sie waren es, bis es Marq Torien, den damaligen Initiator, Songschreiber, Gitarrist und Sänger wieder im Finger juckte und er kurzerhand eine neue Band mit dem alten Namen ins Leben rief.
Deren Produkt, das Album „10 c Billionaire“ enthält im Gegensatz zu früheren BB-Platten eher kompakte Songs, die grob dem Bereich Punk-Indie-Alternativerock zuzuordnen sind und recht deutlich in Richtung der Fans von FOO FIGHTERS und NICKELBACK abzielen. Richtig spannend ist das ganze nicht, dafür wirkt die Platte zu berechnet. Eine Ballade „Blessed By Your Touch“, ein diskret skandalöser Song „Girls Kissin‘ Girls“, ein vorsichtiger Rocker „Wasted“ und eine poppige Radiosingle „Road To Nowhere“ sind enthalten. „Road To Nowhere“ gibt’s sogar gleich zwei mal (zusätzlich als ‚Radio Remix‘), was angesichts der kurzen Spielzeit den Anschein schnöder Zeitschinderei birgt.

Man kann sich fragen, inwieweit es sinnvoll ist, ein nahezu gänzlich neues Produkt unter einem altbekannten Namen zu verkaufen. Ich finde diese Idee bescheuert, denn ob hierdurch neue Fans gewonnen werden, ist fraglich. Dass alte damit jedoch vergrault werden, kann ich mir gut vorstellen. Könnte also sein, dass Herr Torien und/oder seine Ratgeber sich mit dieser Idee einen Bärendienst erwiesen hat. Wir werden es ja sehen.

14.01.2010

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