C.R.O.W.N - Psychurgy

Review

Die exzellente „The One“-EP als auch die Split mit STValley aus dem letzten Jahr ließen erahnen, welch Kleinod sich Candlelight mit C.R.O.W.N ins Haus geholt haben, mit „Psychurgy“ wird die Ahnung zur Gewissheit. Zumindest für jeden, der Scheuklappen nicht zu seinen bevorzugten Kleidungsstücken zählt und beim Konsum schwerer Doom-Kost auch mal auf allzu traditionelle Zutaten verzichten kann…

…und sich gern in synthetisch-experimentellere Gefilde vorwagt. Um das Pferd von hinten aufzuzäumen: der mit einem veritablen Blast-Gewitter losstürmende Titeltrack am Ende bleibt der einzige Tritt aufs Gaspedal und subsummiert die über das gesamte Album hinweg spärlich-unterschwellig schwebenden Black Metal-Reminiszenzen explosionsartig in einem kurzen Augenblick des Kontrollverlustes; ansonsten dominieren simple aber höchst effektive weil mit tiefschürfender Melancholie verwobene Riffs, unterlegt von einem in stampfend-behäbigem Tempo sich fortwälzenden Schlagwerk, getragen von bedrohlich surrenden Basslinien über entrücktem Gebrüll und sinistre Clean Vocals und eine unwirkliche, eisig-distanzierte Atmosphäre, die schon auf „The One“ zu demonstrieren vermochte, welche jeglichen Anflug von emotionaler Wärme verneinende Mächtigkeit das französische Duo P.G. und S.A. zu transportieren imstande ist. Die maximale Strahlkraft von Minimalismus und Monotonie als Mittel zum Zweck erreichen sie aber erst jetzt, mit hypnotisch verzaubernden Rhythmen in „Empress Hierophant“, dem geradewegs auf den seelischen Abgrund zusteuernden Trauerspiel „Serpent And Fire“ und nicht zuletzt „Blood Runs“ sowie „We Will Crush The Open Sky“, den mit Inbrunst aus den dunkelsten Ecken der Seele herausgekehrten, klanggewordenen Apokalypsen.

Wer sich nicht an der Bezeichnung Industrial Doom stößt und wem zudem die Verquickung von Sludge, Elektro aus der düstersten Tanzhölle, Samples, Goth Rock und einer Menge FIELDS OF THE NEPHILIM-Ästhetik als geeignete Untermalung seiner Alpträume erscheint, ist bei C.R.O.W.N genau richtig. Gefühlte neun Punkte für ein Acht-Punkte-Album, weil hier in Zukunft definitiv noch mehr drin ist.

23.06.2013

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