Caliban - Zeitgeister

Review

Soundcheck Mai 2021# 18 Galerie mit 17 Bildern: Caliban - Easter Cross 2023

Im Keller findet sich so einiges. Für CALBIBAN heißt das, für eine neue EP ältere Songs von Spinnweben zu befreien und ins Jahr 2021 zu transportieren. Heißt aber auch den guten Wein mit aus dem Keller in die gute Stube zu nehmen und diesen im frischpolierten Gläsern zu genießen. Die Metalcore-Urgesteine veröffentlichen am 14.05.2021 die Platte „Zeitgeister“, dazu passen zum Gericht wird ein feinfruchtiger Riesling mit dem Namen „Zeitgeist“ serviert. CALIBAN, als alte Genießer und Kenner, entwickelten ihren eigenen Wein. Trocken und mineralisch. Prösterchen!! Die EP ist dagegen eher weniger trocken.

„Zeitgeister“ aus der Flasche entlassen

„Zeitgeister“ liefert komplett muttersprachlichen Output. Deutsche Lyrics kennt man zwar bereits von den Truppe, aber das immer nur in Einzelfällen. Deshalb treffen wir hier auch nicht auf die „Uh.. alte Songs, lass‘ mal nehmen und einfach neu Abmischen“-Nummer, sondern auf Material, welches ins Deutsche umgewandelt und nicht einfach nur übertragen wurde. Im Endergebnis sprechen wir hier von komplett neuen Arrangements. Also nichts hier von wegen Copy und Paste. Die mitunter 20 Jahre alten Tracks bekamen ein allumfassendes Make-Over.

CALIBAN: Mehr als nur Copy und Paste

Das „Zeitgeister“-Intro bildet mit theatralisch, dramatischen Klängen den Übergang zum ersten Song „Trauma“ für den sich die Band Unterstützung von Fronter Matthias “Matthi” Tarnath holte. Der Song heißt in der Ursprungsvariante „Arena Of Concealment“ vom Album „A Small Boy And A Grey Heaven“. Einmal in neu punktet „Trauma“ mit seiner Mischung aus Elektrosound und beinharter Gitarrenarbeit.

Die seichte Schiene fahren „Herz“ und „Feuer, Zieh mit Mir“ (Originalsongs: „I Will Never Let You Down“ und „Between The Worlds“). Saftiger Druck und gut platzierte Breakdowns werden durch zuckersüßere Refrains etwas ausgebremst. Kann man mögen, oder auch nicht.

„Zeitgeister“: Trauma punktet. Herz nicht!

Die ordentliche Portion Arschtritte verteilt dann wieder „Intoleranz“ (Originalsong: „Intolerance“). Mit geballter Aggressivität prasseln die Lyrics auf dich nieder und fesseln ab Sekunde 1. Definitive Empfehlung an dieser Stelle.

Wer sich jetzt denkt: „Was und weiter ist nichts?“ Antwort: Doch. Doch. Doch. Es gibt noch „nICHts“. Das ist zum Ende der EP dann tatsächlich ein brandneuer Track aus der calibanischen Schmiede. „Nichts! Nichts ist! Nicht ist mehr, nichts ist mehr wichtig!“ hämmern die Vocals ins Gehirn.

CALIBAN malen ein Bild der Verzweiflung und Hilflosigkeit

Der Track der depressive Erkrankungen thematisiert, die bösen Geister, die in einem tiefe Trauer und Hoffnungslosigkeit hervorrufen, erreicht mit Andreas Dörners durchdringender Stimmlage eine besondere Intensität. Dieses Thema ist immer schon wichtig gewesen und aktuell so wichtig wie noch nie. Der Song umschreibt und malt perfekt das Bild dieser Hilflosigkeit, dieser Angst.

Erhebet das Glas: „Zeitgeister“

Mit „Zeitgeister“ zeigen CALIBAN interessante Neuinterpretationen von Songs der Vergangenheit. Wieviel Arbeit dahinter steckte, realisiert man erst, wenn man die alten Sachen mit den neuen vergleicht. Teilweise gibt sich der ein oder andere Refrain zu cheezy, dennoch ist die Scheibe ist eine gelungene Mischung aus Modern Metal und Metalcore. Frisch aufpoliert, wie die oben erwähnten Weingläser. Darauf einen trockenen Riesling. Prost!

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07.05.2021

It`s all about the he said, she said bullshit.

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