Chemia - The One Inside

CHEMIA ist eine junge Band aus Warschau, die sich über den Umweg Vancouver B.C. aufgemacht hat, um mit ihrem Melodic Rock die Welt zu erobern. Jedenfalls klingt das Ergebnis in Form ihres Albums „The One Inside“ durchaus international konkurrenzfähig, was nicht verwundert, da es in den renommierten Warehouse Studios in Vancouver unter der Regie des bekannten Produzenten Mark LaFrance aufgenommen wurde.

Und auch stilistisch geben sich CHEMIA international, folgen sie auf den zwölf Tracks auf „The One Inside“ den Pfaden, auf denen Bands vom Schlage CREED oder NICKELBAG bereits seit längerem unterwegs sind. Einen Originalitätspreis gewinnen die sechs polnischen Musiker damit also garantiert nicht. Aber schlecht ist die Musik von CHEMIA deswegen auch nicht, vorausgesetzt, man kann mit melodischem Rock etwas anfangen: Da liegt der Fokus auf gediegenen Arrangements, kontrolliertem Groove, viel Melodie und den einschmeichelnden Vocals (die immer wieder in Richtung der genannten Bands weisen). Und damit die Songs auch im Radio gespielt werden können, sind die Riffs und die Rhythmen auch nicht zu hart oder zu krachig. Passenderweise gingen „The One Inside“ gleich drei Singles voraus („Ego“, Bondage Of Love“ und „Hero“), von der gerade erstere das Zeug hätte, auf dem Mainstreammarkt Erfolge einzufahren.

Allerdings gibt es über die gesamte Länge des Albums dann doch einige Wiederholungen, und die Spannungskurve fällt das ein oder andere Mal deutlich ab. Interessant wird es zwischendurch mit dem kurzen und vergleichsweise runtergerotzten „Fuckshack“, bei dem nicht nur der Titel aus dem Rahmen fällt, sondern auch die Gitarren etwas befreiter aufspielen. Ansonsten gibt sich „The One Inside“ neben den paar Höhepunkten als eher gemäßigtes und schaumgebremstes Vergnügen –  bezogen auf den Bandnamen CHEMIA (Polnisch für Chemie) hat es in etwa dieselbe anregende Wirkung wie die chemische Formel von Koffein.

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