Chris Caffery - 20 Years Of The Music Man

Review

Da hat sich Chris Caffery (SAVATAGE, TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA, CIRCLE II CIRCLE, SPIRITS OF FIRE, DOCTOR BUTCHER) aber einen guten Zeitpunkt für die Best Of „20 Years Of The Music Man“ seines Soloprojekts ausgesucht. Schließlich steht nach über 20 Jahren, abgesehen vom Wacken Auftritt 2015, die Rückkehr von SAVATAGE auf europäische Bühnen an. Wie so vieles im Umfeld der Band hat alles seine Zeit…

Alles hat seine Zeit

Wir erinnern uns – die Mitglieder von SAVATAGE gründeten 1996 das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA, dessen immer größer werdender Erfolg die einstige Hauptband zunehmend in den Schatten stellte. Sänger Zak Stevens verließ SAVATAGE und gründete mit CIRCLE II CIRCLE eine neue Band, 2003 folgte das Debütalbum „Watching In Silence“. Ein Jahr später veröffentlichte Mountain King Jon Oliva unter dem Banner JON OLIVA’S PAIN „Tage Mahal“, genauso wie Gitarrist Chris Caffery neben vielen anderen Spielwiesen sein Debüt mit dem Doppelalbum „Faces / God Damn War“. Alles konzentrierte sich auf neue Bands und Projekte, denen aber außer TSO kein größerer Erfolg gelang. Nun gibt es also eine Rückschau des selbsternannten Music Man.

„20 Years Of The Music Man“ – eine Rückschau

Der überwiegende Anteil der 21 Stücke, verteilt auf zwei CDs, stammt von den bisherigen Soloalben von Chris Caffery, in welchen er neben Komponieren und Gitarre spielen auch noch singt. Dazu gibt es noch einige seltene und bisher unveröffentlichte Songs.

Entgegen seiner Stammformation konzentriert sich Caffery hier stärker auf handfesten Metal, nur seltener verwendet Chris Bombast. Hier steht natürlich die Gitarre stärker im Vordergrund. Sein Spiel ist geprägt vom Gespür für warme Melodien. Der kehlige Reibeisengesang erinnert manchmal sogar ein klein wenig an Meister Oliva, ohne allerdings bis in die Halle des Bergkönigs aufzusteigen geschweige denn auch nur annährend dessen Charisma zu erreichen.

Von „Faces“ stammen „Pisses Me Off“, hier allerdings als gekürzter Radio Edit, die Akustikballade „Music Man“, das dramatische „Preludio“ und „Abandoned“, das auf dem Debütalbum am meisten an SAVATAGE erinnert. Die Lieder vom Konzeptalbum „W.A.R.P.E.D“ über den Irakkrieg und seine Vorgeschichte entstammen derselben Aufnahmesession wie das Debütalbum. Hier vertreten lediglich mit „Edge Of Darkness“. Schade, dass auf das pathosgeschwängerte „Iraq Attack“ mit Gastauftritt von Jon Oliva verzichtet wurde.

2007 erschien „Pins And Needles“. Obwohl das dritte Soloalbum von Chris Caffery sein bestes Werk darstellt, ist mit dem aggressiven Prog Metal Stück „Y.G.B.F.K.M.“ nur ein Titel vertreten. Der Titelsong mit seinen frickeligen Riffs und fusionartigen Soli im Stil von NEVERMORE oder der Groove-Rocker „66“ hätten sich schon noch angeboten. Von „House Of Insanity“ (2008) stammt „Seasons Change“ mit seiner tollen Lead-Arbeit, erinnert etwas an SCORPIONS. „Your Heaven Is Real“ (2015) und „The Jester’s Court“ (2018) wurden jeweils mit den Titelsongs bedacht. Ein wirklicher Höhepunkt ist „What Child Is This“, dass wie eine abgespeckte Variante von, wie sollte es anders sein, SAVATAGE klingt.

Alles in allem eine feine, mehr als solide Rückschau auf die über 20jährige Solokarriere von Caffery, der musikalisch durchaus punkten kann, dem es aber an Stimme fehlt. Man vergleicht natürlich automatisch immer, gegen SAVATAGE kann man nur verlieren.

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16.06.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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