Kein Cover

Coilcry - Music For The Ugly People

Review

“Es tut nichts zur Sache, ob euch gefällt, was COILCRY tun” ist einer der Sätze, die einem auf dem Promoblatt sympathisch ins Auge fallen. Wörtlich genommen könnten wir uns diese Rezi also sparen, ein Exemplar des Albums wurde uns trotzdem zugeschickt, vermutlich mit dem Wunsch einer Meinung und bei Gefallen ein bisschen Werbung. Da wirkt so ein etwas ungünstige formulierter Satz ein klein wenig deplatziert. 100% objektive Musikkritk wird da direkt ein klein wenig schwerer.

Wenn es den Herren Musikern genehm ist, so sei mir erlaubt zu sagen, dass das Album durchaus zu gefallen weiß, zumindest was die instrumentale Seite anbelangt. Die Schweizer Band mischt PANTERA, DOWN, Blues und ein wenig Hardcore, rifft und soliert bis zum Umfallen und kann mit dem melodischen “No Rest” oder dem sehr von seinem sehr blusigen Gitarrenspiel lebenden 10-Minüter “Drinking Keeps Me From Drowning In This Desert Called Life” (das Betiteln der Songs bitte nochmal üben!) auch den ein oder anderen kleinen Hit aufbieten. Aus kompositorischer und musikalischer Sicht ist also alles im grünen Bereich und COILCRY könnten sich ohne Weiteres in die Gruppe der größten Nachwuchshoffnungen des Genres platzieren, wäre da nicht der große Haken: der Gesang.

Es mag ja in Teilen durchaus sympathisch sein, dass Sänger Alex einen zu diesem Stil passenden, etwas raueren Gesangsstil pflegt, beim Großteil der Nummern ist er aber schlicht nicht weiter als der Schwachpunkt. Er hat Mühe, schwierigere Noten zu treffen und liegt oft dermaßen neben der Spur, dass es mir den Eindruck bis zum Ende des Albums gehörig versaut. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Tonlage so gar nicht auf sein Organ ausgerichtet ist, und nicht selten wirkt er einfach angestrengt und gequält. Ich erwarte bei Eigenproduktionen gerade diesbezüglich nun wirklich keinen Perfektionismus, aber sorry Leute, das muss man hören. Ich möchte nicht abstreiten, dass der Mann wirklich singen kann, wenn man ihm den richtigen Rahmen dafür bietet, das hier wirkt, beabsichtigt oder nicht, aber über weite Strecken arg hilflos. Dazu kommen englische Texte, die gehörig unter der fehlerhaften Grammatik leiden. Das wird sicherlich nicht jeden stören, anglizistisch geübten Musikhörern dürfte es aber zumindest auffallen.

COILCRY sind also eine vollkommen mitreißende und erstklassige Band, so lange sie sich an ihren Instrumenten austoben, mit Gesang sind sie aber nicht mehr als Durchschnitt.

Aber gut, tut ja nichts zur Sache.

29.03.2011

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