Contempt - XX

Review

Die slowakischen Grindcore/Death Metal-Veteranen CONTEMPT veröffentlichen mit “XX“ pünktlich zu ihrem 20. Geburtstag einen Longplayer, der einen Querschnitt ihres musikalischen Schaffens abbildet. In 77 Minuten durchläuft der Hörer alle Phasen der Bandgeschichte. In den Anfangstagen bolzten CONTEMPT Grindcore á la NAPALM DEATH. In der Folge veränderte sich die musikalische Ausrichtung über technischen hin zu brutalem Old School Death. Aus diesem Grund kommt die Scheibe auch nicht wirklich aus einem Guss daher. Aber so ist das halt bei Compilations. Und bei dieser Platte im Speziellen würde ich das noch nicht mal negativ werten, denn der Facettenreichtum ist groß und zeigt, dass die Band in den vergangenen 20 Jahren keineswegs stagniert ist, sondern sich stets neu definierte.

Außerdem hat die Band sämtliche Songs neu aufgenommen, so dass wenigstens der Sound einheitlich ist. Allerdings stellt gerade die Produktion einen Wehrmutstropfen dar. Darauf wies die Band schon im beigefügten Anschreiben hin und gab an, es handele sich um eine „selbstproduzierte Eigenveröffentlichung“. Doch Erwähnung finden muss die schwache Produktion natürlich dennoch und wenn CONTEMPT bereits selbst wissen, dass der Sound nicht gut ist, hätten sie möglicherweise weiter daran feilen sollen. Die Overheads scheppern bedenklich, der Gesang ist viel zu leise beigemengt und Bass Drum sowie Snare entwickeln kaum Druck. Positiv zu vermerken ist der Gitarrensound, der recht fett und differenzierbar daherkommt. Und genau das ist auch die Stärke der Slowaken: Gitarrenriffs, die mal tonnenschwer im Midtempo-Bereich und mal schnell mit Grindcore-Schlagseite daherkommen. Von der Saitenfront wird jede Menge Abwechslung geboten. Sehr störend wirkt sich aus meiner Sicht jedoch der Einsatz des Gesangs aus. Bei den ersten Titeln (“I Shall Rule“ und “The Lost Future“) steigt der Sänger erst nach drei bis vier Minuten ein, was gerade für Death/Grind ungewöhnlich ist. Musikalisch aber agieren CONTEMPT auf einem hohen Niveau und in den Songwriting-Strukturen sehr abwechslungsreich. Doch die Abzüge für Gesang und Sound sind zu gravierend, so dass die Platte als Rohrkrepierer im unteren Mittelfeldbereich stecken bleibt.

31.10.2010

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