Contempt - Blasphemy

Review

Die Sache mit der Blasphemie ist ja ein recht gängiges Topos extremen Schwermetalls. Grund genug, sich einmal genauer mit der eigentlichen Bedeutung auseinanderzusetzen:

„Blasphemie [die; griechisch]: Gotteslästerung, d. h. eine durch Taten oder Worte offenbarte Ehrfurchtslosigkeit der Gottheit gegenüber.“

Soweit, so gut. Die Passage darüber, dass zu den Taten offenbarter Ehrfurchtlosigkeit durchaus auch Blastbeats zählen, lässt sich im Lexikon jedoch beim besten Willen nicht finden. CONTEMPT aus der Slowakei haben da offensichtlich aufmerksamer recherchiert, zumindest lässt ihre Variante der vertonten Gotteslästerung darauf schließen. Es mag zwar übertrieben erscheinen zu behaupten, „Blasphemy“ bestünde nicht erwähnenswert aus mehr als unerbittlichem Geknüppel, aber ganz falsch ist es genausowenig.

Seit beinahe biblischen 19 Jahren existiert die Band nun schon, und während das Quartett zur Gründungszeit eher experimentell zu Werke ging, schallt nach einigen Besetzungswechseln ganz klar knochentrockener Death Metal aus den Boxentürmen. Das in Eigenregie produzierte und veröffentlichte dritte Album der Band enthält zehn Stücke lang im Wesentlichen einige dicke Verbeugungen vor den thematisch ja ganz verwandten DEICIDE und MORBID ANGEL, deren Stempel sich nicht nur auf den unisono amerikanischen Riffs wiederfindet, sondern genauso auf den eingestreuten Samples und Intros, die mühelos auch von „Altars of Madness“ hätten gemopst worden sein können.

Wenn CONTEMPTs Vorgehen auch altbekannt und wenig innovativ erscheint, Stärken hat „Blasphemy“ durchaus vorzuweisen. Zuersteinmal sind die Trey-Azagthoth-Gedächtnissleads wirklich cool. Die Gitarristen Lubo und Boris schütteln diese mit Leichtigkeit aus dem Ärmel (ohne dabei die gebotene Schärfe zu vergessen) und lockern damit das ansonsten eher durchschnittliche Material merklich auf.
Einen weiteren Pluspunkt kann das eigentlich viel zu laute Schlagzeug (geiler Snaresound übrigens!) für sich verbuchen: So stumpf und schonungslos jeder einzelne Song auch runtergeballert wird, die ganze Monotonie dahinter ergänzt den Sound der Band auf sympathische Weise.

Kurzum: Wer auf knallharten und diabolischen Death Metal ohne große Schnörkel steht, dürfte sich auch für CONTEMPT begeistern, aber eine bahnbrechende Death-Metal-Instanz liefert uns der Donaustaat nicht.

06.05.2009

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