Corvus Corax - Venus Vina Musica

Review

Galerie mit 23 Bildern: Corvus Corax - Summer Breeze Open Air 2023

Über die enorme perfektionistische Geschäftstätigkeit der Band muss wohl kein Wort mehr verloren werden. Schön allerdings, dass es nach dem erhabenen Vorgänger „Seikilos“ und dem orchestralen „Cantus Buranus“ wieder raus aus den Palästen und Zirkuszelten dieser Welt und direkt in die gefüllten Hallen diverser Mittelalterfestivals geht. Schon der dionysische Albumtitel macht klar: Hier darf endlich wieder getanzt und gesoffen werden.
Dennoch liegt mit einer Spielmannsreise durch verschiedene Kulturen des 13ten Jahrhunderts wieder ein ignorierbares, aber nettes Konzept zugrunde, das nicht über den weiterhin vorhandenen Anspruch dieser Band hinwegtäuschen will. Der Titeltrack und Opener vertont dabei einen alten Zauberspruch, der angeblich gegen Kopfschmerzen geholfen haben soll, nach einem langsamen Intro aber mit jeder Menge Feuer und Geschrei runtergedroschen wird. Mit vier Jahren Verspätung veröffentlicht die Band damit endlich den ekstatischen Livesong, den ich auf dem viel zu ernsten „Seikilos“ sehnlichst vermisst habe.
Aber auch die restlichen Songs halten das hohe Tempo und die daraus resultierende Tanzbarkeit (auch das Schlagwerk klingt deutlich runder und zugänglicher) fast alle grandios aufrecht, pendeln aber wie versprochen zwischen keltischen und orientalischen Kulturen. Auch wechselt man immer wieder zwischen purer guter Laune („Tuska“) und etwas majestätischeren, tranceartigeren Stücken („Sanyogita“). Wie von CORVUS CORAX gewohnt endet die Platte wieder in bekannter Epik und schickt den Protagonisten auf „Lamentatio Coelibatus“ ins Kloster. Solange das kein Ausblick auf die nächste Scheibe ist, bin ich vollauf zufrieden.
Und auch Fans und Mittelalterschaulustige sollten das sein. Zwar liegen mir nur 9 der 12 Tracks vor (daher keine Wertung); jene machen aber wieder weitaus mehr Spaß als die bisherige Corax-Vergangenheit (von „Cantus Buranus“ abgesehen) und haben allerbeste Chancen, die „Heptessenz“ von SALTATIO MORTIS als meine bisherige Lieblings-Mittelalterplatte abzulösen. Daran dürfte die Konkurrenz jetzt erstmal zu arbeiten haben.

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04.07.2006

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