Danger Danger - Revolve

Verdammt, dabei ging es so gut los. Ich hatte kaum den ersten Song von diesem Album gehört, da stand ich schon eine Zigarette rauchend am Fenster und überlegte, wie der Liebesbrief, den ich DANGER DANGER für “Revolve“ schreiben wollte, aussehen würde. Der Opener ihres neuen Albums klang nämlich fantastisch nach geilem Rock aus den 80ern, Marke JOHN PARR oder jeder Soundtrack der Karate Kid /Karate Tiger Filme. Simple Riffs, Eingängigkeit, mehrstimmige Refrains und hier und da ein feines Solo.

Diesen Stil behalten die vier Herren während des Verlaufs des Albums zwar bei, leider befinden sich aber immer wieder Halbballaden zwischen den guten Stücken, die dieses Werk verwässern und mich nicht mehr an Karate Kid, sondern eher an Dawnson’s Creek denken lassen. Auf das fetzige “Beatiful Regret“ folgt mit “Never Give Up“ wieder ein ultraschmalziger Song, der mich zwar instinktiv nach dem Feuerzeug greifen lässt, die Stimmung des vorherigen Stücks aber einfach zerstört. Von dem pathetischen Text ganz zu schweigen, da sind die anderen Lieder allerdings auch nicht besser. Und auf diese musikalische Feinrippunterhose (Stimmungskiller, weeßte?), folgt wieder ein Song, der dafür sorgt, mir gleich den alten Karateanzug anzuziehen und mit dem Sensai zu trainieren .

Und so geht es immer weiter, es wirklich zum Heulen. Was sie in einem Lied aufbauen, reißen sie mit dem nächsten wieder ein. Sicher, es wird viele Hörer geben, denen der Mix aus rockiger Nummer und Ballade gefällt, aber mich kann dieser ständige Wechsel nicht überzeugen. Dennoch kann ich den Herren keine wirklich schlechte Bewertung geben, dafür sind guten Songs zu gut, jawohl. Im Endeffekt sechs Punkte, weil ihre schnelleren Nummern Marke 80er einfach perfekt für einen Ewiggestrigen wie mich sind. Und objektiv betrachtet spielen DANGER DANGER auch wirklich keinen schlechten Radiorock.