Decayor - Recurring Times Of Grief

Review

Wenn man sich das bisher noch recht schmal ausgefallene Medienecho betreffend DECAYOR und der mit einer guten halben Stunde Spielzeit üppig ausgefallenen EP „Recurring Times Of Grief“ ansieht kommt man eigentlich aus dem Staunen nicht heraus. Schließlich hat sich das Trio mit Aufmachung der Scheibe nicht lumpen lassen, sogar einen Anstecker beigelegt und verlangt mit sieben Euronen inklusive Porto nun wirklich die Welt für ihre Musik. „Schön und gut, junger Mann. Was hilft mir das alles jetzt, wenn die Musik beschissen ist?“ wird sich der intelligente Käufer an dieser Stelle berechtigterweise fragen. Tja, schnell beantwortet: Ist sie nicht- ganz und gar nicht.

Schließlich ist der Death-Doom-Metal den DECAYOR fabrizieren nicht nur genretypisch obskur, sphärisch und mächtig, sondern zu meiner großen Begeisterung -innerhalb der Stilgrenzen wohlgemerkt- auch noch recht kurzweilig und abwechslungsreich ausgefallen. Das Hauptaugenmerk lastet also auf tiefen, stampfenden Gitarren und einem schleppenden, die Gehirnwindungen malträtierenden Schlagzeug. Paaren wir das Ganze mit tiefen Growls und einem verdammt guten, drückenden Sound hätten wir das Grundgerüst des Ganzen eigentlich schon erfasst. Was DECAYOR allerdings wirklich interessant machen sind die fast noch zu spärlich auftretenden Ausflüge in melodischere Momente, die das Grundgerüst mit ihrem typisch irischen Charakter ordentlich aufpäppeln.

So besticht vor Allem „The Sacred Heart Is Bleeding“ durch sensationelle, hymnisch Melodieläufe und einem verdammt gut in Szene gesetzten Klargesang, der mir tatsächlich eine Gänsehaut über die Arme jagen kann. Ganz großes Tennis. Genannter Song stellt für mich ohnehin den Höhepunkt von „Recurring Times Of Grief“ dar, schließlich stellt er durch sein Spiel mit nervenzerreißenden, langsamen Parts und treibenderen Momenten gut dar, wozu DECAYOR fähig sind. Leider können nicht alle Tracks das Niveau des Übersongs halten, was ebenso wie das überflüssige Intro doch einen kleinen Wehmutstropfen für mich darstellt. Betrachtet man allerdings die Umstände, dass man als Liebhaber des Death-Doom für wenig Geld unterm Strich einen ungemeinen Mehrwert hat komme ich nicht umhin der Band zu wünschen, irgendwann einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert zu werden.

01.12.2009

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