Delilahs - Delilahs

Review

Die DELILAHS waren ursprünglich eine ‚Girlieband‘ – mir schwandt schon Schlimmes, und ich musste dankbar feststellen, dass sie zu einer Rockband geworden sind, hehe. Denn was die zwei Damen und Herren anno 2009 auf die Beine gestellt haben, hat Feuer, Spielfreude und Energie. Das selbstbetitelte Album ist das Debüt nach einer längeren Zwangspause und hätte eigentlich schon das zweite sein können. Durch rechtliche Nickeligkeiten mit ihrem damaligen Management wurde ihnen aber eine Veröffentlichung unmöglich gemacht. Es tut immer wieder weh zu sehen, wie jungen, talentierten Bands durch fantasielose Paragraphenreiter in die Suppe gespuckt wird.*

Glücklicherweise haben sich die DELILAHS nicht entmutigen lassen, alles neu angepackt und ein ganz neues Album zusammengestellt. Herausgekommen ist dabei ein frisches Potpourri an Songs, die sich vornehmlich im Indie-Rock aufhalten (sie selbst bezeichnen es gern als „Trash-Pop-Punk“). Die zwölf Stücke glänzen durch eingängige Melodien und Refrains, Texte mit Witz und Punkattitüde und einem exzellenten Gitarren- und Schlagzeugsound, der für Platten wie solche gerade zu perfekt ist (abgemischt und gemastered vom Schweizer Aushängeschild Nr.1 Oli Bösch). Und auch stimmlich haben die Damen einiges zu bieten, viel Charisma und Power, so dass sie mich manchmal an die beiden Rockröhren von MUFF erinnern.

Anspieltipps gibt es einige, „B Like Banana“ ist ein kleiner, radiotauglicher Hit, aber auch „Is That A Reason For Love?“ oder „75 E“ können sich echt hören lassen. Mein persönlicher Favorit ist jedoch gleich das erste Stück der Platte, „2 Bodies“, weil es ein bißchen aus dem poppigen Muster der anderen Songs heraussticht und damit auch nicht ganz den Erwartungen des Hörers folgt. Starker Rhythmus, starke Arbeit an der Gitarre und ein mitreißender Refrain – die DELILAHS sollte man sich auf jeden Fall mal vormerken. Gute Indieklänge müssen nicht immer von Inseln oder aus Übersee kommen, mitten in der schönsten Berglandschaft Europas kann man sie ebenfalls finden – und nun mehr als ein Jahr nach Veröffentlichung auch in Deutschland.

*Mittlerweile haben auch die im juristischen Geflecht verloren geglaubten Aufnahmen den Weg ans Licht gefunden. Auf dem britischen Label Fish Food Music erschienen sie vor kurzem unter dem passenden Titel „The Lost Album – Just For The Record“.

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01.10.2010

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