Desaster - Churches Without Saints

Review

Soundcheck Juni 2021# 3 Galerie mit 22 Bildern: Desaster - Hell Over Hammaburg 2023

Wie die Zeit vergeht – ganze fünf Jahre sind seit dem letzten DESASTER Album „The Oath Of An Iron Ritual“ verstrichen! Nun haben die Koblenzer Black Thrasher, nunmehr mit dem ehemaligen JUPITER JONES-Schlagzeuger Hont, ein neues Album fertiggestellt mit dem Titel „Churches Without Saints“. Und man weiß eigentlich im Voraus schon ziemlich genau, was man geboten bekommt.

„Churches Without Saints“ – eine Abrissbirne nach bewährtem Schema

Man kann sich einfach als Fan darauf verlassen, DESASTER liefern und bleiben sich stets treu. Veränderungen im Old School Sound gibt es nur minimal, kleine Verbesserungen, kleine Entwicklungen, aber DESASTER klingen nach wie vor unverwechselbar nach DESASTER. Trendfreier, aggressiver, packend treibender dunkler Black / Thrash Metal, direkt nach dem episch ruhigen Intro. „Learn To Love The Void“, der schnell zündende, zielsicher von DESASTER ausgewählte Opener, prügelt gleich mal amtlich alles nieder. Kräftige Double Bass, sägende, punkig angehauchte Riffs der uralten Schule, die aus der deutschen Thrash-Ursuppe stammen könnten, Sataniac, der diabolisch Gift und Galle spukt. Ein flotter Banger, der keine Gefangenen macht und zudem im Mittelteil ein Riff vom eigenen „Porter Of Hellgate“ fast zitiert. Der Sound ist etwas homogener und wärmer ausgefallen, bleibt erfrischend altmodisch aber nie rumpelig.

Und sonst? „Failing Trinity“ kloppt ebenfalls mit Vehemenz brachial und rau mit ordentlich Tempo, das sich kurzzeitig in pure Raserei steigert. „Exile Is Imminent“ bietet dann eine Verschnaufpause im Midtempo mit knackiger Gitarrenmelodie mit leichtem Mittelalter-Vibe, und richtig heavy wird es mit dem tonnenschweren, zähflüssigen und mit sechseinhalb Minuten recht langen Titelsong „Churches Without Saints“, der schon ganz schön viel Death Doom in sich trägt. Das Stück enthält im Riffing ebenso wieder dieses mittelalterliche Flair, wie man es von DESASTER kennt. Im flotten, rockigeren „Hellputa“ kommt der MOTÖRHEAD-Einfluss schön zum Tragen; im Kontrast dazu der klassische Black Metal im folgenden „Sadistic Salvation“. In „Armed Architects Of Annihilation“ holen nach einem eher gemächlicheren Anfang DESASTER ein weiteres Mal den Knüppel aus dem Sack, während das folgende „Primordial Obscurity“ instrumental hymischer Black Metal zwischen Melodik und Aggressivität. Zum Ende wird es noch mal richtig schön episch mit „Endless Awakening“, das von Akustikgitarre atmosphärisch eingeleitet wird, die wuchtigen Riffs lassen an die Viking Metal Alben von BATHORY denken. Das ruhige „Aus Asche“ ist dann abschließend tatsächlich eine kleine Überraschung, sobald sich das Stück mit dem einsetzenden Rhythmus in Richtung Gothic Wave mit Flüstergesang entwickelt, das hat schon fast was von BETHLEHEM.

DESASTER liefern auch auf ihrem aktuellen Album „Churches Without Saints“ gute, altbewährte Kost ab, das alle Facetten und Trademarks der Band bündelt. DESASTER sind eben DESASTER und machen genau das, was sie am besten können.

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28.05.2021

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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