Desaster - Live In Bamberg

Review

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DESASTER schmeißen für sich und die treuen Fans eine Sause, denn es gibt was zu feiern: 25 Jahre DESASTER! Glückwunsch! Jeder der sich in der Szene herumtreibt, sollte den Namen dieser Band bereits gehört haben. Falls es noch welche gibt, auf die das nicht zutrifft: Es sei euch verziehen, vorausgesetzt ihr hört umgehend mal rein! Es gibt nämlich nicht viele Kapellen, die stetig so gute Musik abliefern und dem ursprünglichen Metal so charmant treu bleiben, wie die Truppe aus Koblenz. DESASTER sind sogar schon so authentisch, dass es fast an eine Karikatur grenzt. Die komplette Party, nun vorliegend als 2-CD-Version mit etwa 110 Minuten Spielzeit, hört auf den Namen „Live in Bamberg“. Bamberg ist nicht gerade Rock City und es gibt auch kaum Bands, denen man den Titel „Live in Bamberg“ verzeihen würde, bei DESASTER passt es wie Aufnäher auf Kutte und muss genauso sein!

Genauso purer Metal  wie die Band selbst, sind selbstredend deren Anhänger. Ansagen von DESASTER werden, sobald sie zu ausschweifend oder pathetisch werden, rüde abgewürgt („Fangt an!“, „Labert net, spielt!“). Genauso laut werden allerdings die Songs abgefeiert und ständig wieder DESASTER-Sprechchöre in englischer und deutscher Version angefeuert. Auf Hochdeutsch wurde von Band und Publikum kaum Wert gelegt, warum auch? Selten habe ich eine authentischere Liveaufnahme gehört, die einen direkt ins Konzert katapultiert und deren Zwischentöne einen so häufig zum Grinsen bringt. Man kann sich den kleinen, dunklen Club vorstellen, riecht das Bier, den Schweiß, fühlt die peitschende Matte des Vordermanns im Gesicht und des Hintermannes im Nacken, sieht DESASTER grinsend performen und das alles, ohne dabei gewesen zu sein. Der Sinn einer Live-CD ist somit mehr als erfüllt, noch dazu gibt es einen repräsentativen Querschnitt durch die umfangreiche und hochwertige Diskographie der Band. Der Song „The Arts Of Destruction“ vom gleichnamigen Album wird sogar ur-aufgeführt, aber jeder Fan wird „seinen“ Songs finden.

DESASTER haben sich einiges einfallen lassen, so darf Die-hard-Fan Samme Johannson (ORCIVUS) aus Schweden ans Mikro und zwar auch ohne, „dass Sataniac Rücken hat“, sondern einfach, weil es so schön ist. Einen Gastdrummer gibt es ebenfalls und noch dazu die Weltpremiere, der Ur-Besetzung von DESASTER zu lauschen. Die gibt „God Is Dead“ zum Besten („…im Refrain heißt es god is dead, is‘ klar oder?“) und im Anschluss das kultige „Evil Arschloch“. Sogar gecovert wird auf „Live in Bamberg“, „Black Magic“ von SLAYER wird standesgemäß in der eigenen Version präsentiert, natürlich in Gedenken an Jeff Hannemann und als Dank an „dessen Kunst und Attitüde“. An dieser Stelle sei nochmals Infernal lobend erwähnt, der DESASTER nie aufgegeben hat und seinen Riff-Alarm ganz alleine in die Menge pfeffert, mit einer Wucht, die sich gewaschen hat und nur entstehen kann, da der Typ einfach Metal lebt und abgöttisch liebt.

„Live in Bamberg“ von DESASTER bringt die Stimmung des Konzertes erschreckend gut ins heimische Wohnzimmer, der Kater und die Nackenschmerzen ergeben sich quasi von alleine. Ungewollte Situationskomik und herzerfrischende Offenheit tragen maßgeblich dazu bei, mal ganz abgesehen von den fehlerfrei vorgetragenen tollen Mosh-Batzen! Beim Rausschmeißer „Metalized Blood“ sind zwar plötzlich alle Gastsänger irgendwie verschwunden, aber was soll’s? Vor lauter „höher, schneller, komplizierter“ vergisst man manchmal, worum es im Metal eigentlich geht. Bands wie DESASTER erinnern einen immer wieder daran – Danke an Infernal, Tormentor, Sataniac, Odin und „die anderen Arschlöcher, mit denen alles anfing“! Für Fans ein Kaufbefehl und auch sonst kann ich mir kaum vorstellen, dass „Live in Bamberg“ an einem langjährigen Metalfan (vorrangig Black und Thrash Metal!) spurlos vorübergeht. Bang or be banged!

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19.06.2014

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