Diabolical - Ars Vitae

Review

Galerie mit 13 Bildern: Diabolical - Samael Passage 22 Tour in München

Was ist „Ars Vitae“ jetzt eigentlich? Offiziell wohl als Live-Album publiziert bietet es neben den acht Live-Stücken noch vier neue Songs und den Re-Release der auf 1000-Stück limitierten Debüt-EP „Deserts Of Desolation“. Also Fangeschenk oder überflüssiges Gimmick für alle Sammler?

Das ist leicht zu beantworten, denn das Ergebnis ist relativ ernüchternd. Die vier neuen Stücke, von denen zwei eigentlich nur als Songs durchgehen („Ortus“ ist ein Intro und „Infvitabile Fatvm“ mehr instrumentaler Lückenfüller als alles andere), sind ziemlich enttäuschend. DIABOLICAL haben den Black Metal weitestgehend aus ihrem Songwriting verbannt und kredenzen nun Schweden-Tod mit ordentlicher Portion Thrash Metal. Leider wirken sowohl „Slightless 6“ als auch „Eye“ etwas halbgar, die Produktion ist etwas zu glatt, die Songs an sich zu mittelmäßig, da war man bisher besseres gewohnt.

Das zeigt sich in der Folge bei den acht Live-Stücken, die mit deutlich mehr Wucht und spürbarer Energie aufwarten können. Leider gibt es aber auch hier eine Menge zu bemängeln. Denn es ist weder klar, wo das Material aufgenommen wurde, noch warum der Applaus der Besucher wie Einspieler wirkt. Zudem ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch mal ordentlich nachbearbeitet worden, sodass hier keine Konzert-Atmosphäre aufkommen kann. Das ändert natürlich nichts daran, dass Songs der Marke „Extinction“ oder „Suicidal Glory“ wirklich klasse Nummern sind, die einem die Haare in die Höhe peitschen.

Bleiben als letzte Rettung vielleicht die vier Stücke der „Deserts Of Desolation“ EP. Und wahrlich, im Vergleich zum Rest könnte das für Fans der Band noch wirklich interessant werden. Die Songs sind eher dem Old-School-Death-Metal zuzuordnen, aber mit einer Leidenschaft gespielt, die das neue Material nicht mal im Ansatz erreichen kann. Selbst die primitive und sehr nach Proberaum klingende Produktion hat mehr Charme als die Glätte aller vorangegangenen Songs. Nein, hier sind DIABOLICAL dann doch irgendwie cool.

Was am Ende bleibt, ist ein zweischneidiges Schwert. Für Kenner von Band und Alben lohnt sich „Ars Vitae“ nur bedingt. Das neue Material wirkt entweder noch nicht ganz fertig oder man muss sich auf ein eher schwaches neues Album einstellen, das Live-Material kann man sich ebenso gut auf Platte anhören, denn den Spirit eines Konzerts bringen die noch mal gemischten Mitschnitte definitiv nicht nach Hause. Bleibt also nur die EP und die ist wirklich nett und aus meiner Sicht auch der einzige halbwegs vertretbare Kaufgrund. Bleibt zu hoffen, dass das neue DIABOLICAL-Album nicht ebenso mittelmäßig und nichtssagend ist, wie dieser Output.

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25.04.2011

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