Doombringer - The Grand Sabbath

Review

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CULTES DES GHOULES gehören zu den spannenderen Bands aus dem okkult-satanischen Black Metal, die uns Polen in den letzten Jahren beschert hat (vor allem das 2013er-Album „Henbane“ kann ich wärmstens empfehlen). Für deren Landsleute BESTIAL RAIDS kann im Bereich des düsteren Death-/Black-/War-Metal-Geschrammels ähnliches gelten. Unter dem Banner DOOMBRINGER haben sich nun vor einigen Jahren (teilweise Ex-)Mitglieder der beiden Bands versammelt, und nach diversen Demos, einer EP („Sevenfold Pestilence“ von 2012) und einer Split mit GOAT TYRANT kommt jetzt mit „The Grand Sabbath“ das erste Album des gemeinsamen Projekts heraus – man darf also gespannt sein.

Leider hält das Album jedoch nicht, was die anderen Bands der beteiligten Musiker qualitativ versprechen, obwohl „The Grand Sabbath“ ganz klar alles andere als schlecht ist. Stilistisch sind DOOMBRINGER dort unterwegs, wo finsterer Black Metal und im Tempo gemäßigter Old School Death Metal ihre Überschneidungen haben. Vergleiche zu den beiden anderen Betätigungsfeldern der Verantwortlichen sind irgendwo naheliegend, treffen den Nagel aber nicht ganz auf den Kopf. Stattdessen könnte man viel besser solche Bands wie GRAVE MIASMA, BÖLZER, TEMPLE DESECRATION oder MALTHUSIAN nennen, auch wenn DOOMBRINGER ein wenig chaotischer zur Sache gehen. (MALTHUSIAN darf als Ausnahme gelten.) Namedropping beiseite, Fakt ist: Die Polen sind nicht völlig eigenständig und innovativ, aber das, was sie machen, machen sie gut.

So präsentieren sich DOOMBRINGER auf „The Grand Sabbath“, nicht zuletzt durch das chaotisch-unberechenbare Feeling des Albums, oft weniger vorhersehbar als viele ihrer Genrekollegen. Diese Chaos-Stimmung hat zwar auch den Nachteil, dass „The Grand Sabbath“ zum Ende hin ein bisschen anstrengend wird, dafür wird der Hörer aber gerade dadurch umso wirkungsvoller in die düstere Stimmung des Albums eingesogen. Das Album ist also durchaus klug und in Hinblick auf seine atmosphärische Wirkung komponiert – ein dicker Pluspunkt für DOOMBRINGER, so manche ähnlich gelagerte Band darf sich davon eine dicke Scheibe abschneiden.

Jetzt kommt das Aber: Wirklich fesselnd ist „The Grand Sabbath“ trotz all der Pluspunkte nicht, dazu mangelt es an packenden Momenten, zu wenige Parts auf dem Album sind zwingende Hinhörer. Somit kann keine hundertprozentige Empfehlung ausgesprochen werden, ein richtig gutes, stimmungsvolles und vor allem düsteres Black-/Death-Metal-Album haben DOOMBRINGER natürlich trotzdem hingelegt. Fans der genannten Vergleichsbands sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Und wer auf BESTIAL RAIDS und/oder CULTES DES GHOULES abfährt, dem sei gesagt: DOOMBRINGER sind was anderes, sollten aber nichtsdestotrotz angetestet werden!

24.10.2014

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