Douglas Unger - Leave Me Out

Review

Selten hat ein Cover dermaßen falsche Assoziationen erweckt, wie das der „Leave Me Out“ vom Schweden DOUGLAS UNGER. Gothic? Instrumental? Von wegen: CD-Läden müssten die Platten wohl irgendwo zwischen poppigem Folk’n’roll und christlichem Rock einordnen. Im Prinzip würde das zwar durchaus mit dem breiten metal.de-Spektrum harmonieren, aber trotzdem schlägt die Poppigkeit dieser zwölf Nummern etliches was ich sonst so in meinen Briefkasten geschickt bekomme um Längen. Daher die Warnung gleich am Anfang: „Leave Me Out“ ist eher was für der Mutter der besten Freundin.

Dabei macht der Opener „All Of You“ zum Einstieg mit seinem flotten Rock’n’Roll echt mal Spaß. Es fällt zwar deutlich auf, dass da wo man als Metalfan fett drückende Gitarren erwartet ein ziemliches Loch klafft, aber immerhin ist mal gut Tempo im Spiel. Das fehlt dann aber leider in folgenden Songs, weswegen man bis zum Solo in „My Hallelujah“ warten muss, um wieder eine Gitarre in gewohnter Verwendung zu hören. Ich will jetzt nicht krampfhaft die Platte schlecht reden weil sie nicht rockt, denn rein melodisch geht ein Großteil der Songs okay, aber in einem Magazin mit „metal“ im Namen sollte das definitiv nicht unverblümt bleiben. Gewöhnt man sich jedoch daran, akzeptiert man einen neuen Grundtenor zwischen Singer-Songwriter-Blues und Uptempo-Folk. In guten Momenten muss man defintiv auch anrechnen, dass ein balladesker Song wie „Stealing My Song“ trotz des dämlichen Textes so auch auf einem MEAT LOAF Album hätte erscheinen können; und wir reden von den definitiv guten Alben mit Jim Steinman im Untertitel. Ebenfalls gelungen ist der Rausschmeißer „You Got It Bad“, der eine mir unbekannte Frauenstimme namens „Moa“ featured und auf jeden Fall zum tanzen zwingt.

Das hilft aber nichts, wenn die Platte im Endeffekt dann doch das „schlechte“ Pop ist, zwar zugegeben eingängig, aber auch weichgespült, sinnlos auf Refrain produziert, an Massen anbiedernd und viel zu selten mit einem innovativem Songwriterfunken, der für DOUGLAS UNGER sprechen würde. Erfolgreich kann die Scheibe natürlich trotzdem werden, aber solang der Schwede niemals Vorgruppe von FIDDLER’S GREEN wird, darf mir das getrost egal sein.

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18.05.2008

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