
Obwohl Drop Out schon seit 1971 musizieren muss ich sagen, dass Kunde von dieser Band noch nie mein Ohr erreicht hat. Mag daran liegen, dass sich Drop Out als Live-Band bezeichnen und nicht gerade eifrige Produzenten von runden silbernen Scheiben mit ihrer Musik drauf sind. Oder daran, dass sie es bis dato einfach nicht geschafft haben, irgendwie bekannt zu werden. Oder ich hab diese Band einfach verpennt. Aber lassen wir das mal beiseite und wenden wir uns der Musik von Drop Out zu, wie sie sie dem Hörer auf ihrem neuesten Werk „Heavy Nights“ vorstellen, denn erfreulicherweise lässt sich das recht kurz zusammenfassen: typischer Hardrock im alten Stil. Dabei hört man das Durchschnittsalter der Band (das, ich schätze jetzt mal einfach so hoffentlich ohne jemanden zu beleidigen sollte ich mich irren, wohl so um die 40 liegt) und ihre weiter oben bereits erwähnte Gründungszeit die ganze Platte über recht deutlich heraus. Ohne Vergleiche mit bekannten Hardrock-Legenden der 70er Jahre und später ziehen zu wollen, drängen sich gewisse Parallelen quasi auf, was man schon am Opener „Rock you (through the night)“ prima heraushören kann. In eben jener alten Tradition finden sich zahlreiche fette und ausgefallene Gitarren- und Basssoli und dazu ein Sänger, der die ganze Scheibe über klingt als hätte man ihm irgendwo irgendetwas eingequetscht. Zusammen hört sich das zwar nicht mal schlecht an, nervt aber auf Dauer nicht zuletzt wegen der teilweise kaum erträglichen Töne des jeweiligen Sängers doch etwas. Um den Hörer ein bisschen zu verwirren, singt nämlich so ziemlich jeder in der Band auch noch. Wohl deswegen hat man ab und zu Schwierigkeiten, die einzige Frau in der Band, die natürlich singt, herauszuhören. Dass man voll in den Spuren des guten alten Rock wandelt, beweisen neben dem pathetischen Albumtitel Liedernamen wie „Soul of rock’n’roll“ oder das bereits erwähnte „Rock you (through the night)“. Gut, wer’s mag. Eine Ballade findet sich natürlich (wie üblich) auch auf dem Silberling und die hört auf den Namen „Next to you“ und beschallt einen über 8 Minuten lang. Irgendwie scheint es der Band sowieso schwer zu fallen, sich kurz zu fassen, das kürzeste Lied geht gerade einmal 4:40 Minuten. Sind wir mal froh dass sie nicht in Tradition von Emerson, Lake & Palmer agieren und Stücke von 30 Minuten Länge verzapft haben. Das mögen manche gut, manche schlecht finden. Fakt ist für mich jedoch, dass man doch ein gutes Stück Geduld und Durchhaltevermögen braucht, um überhaupt mal ein Lied bis zum Ende zu hören, da die Musiker hier nicht unbedingt auf viel Einfallsreichtum gesetzt haben und sich die meisten Songs so recht geradlinig und auch vorhersehbar entwickeln. Am Ende bleibt zu sagen: zwar eine ganz nette und saubere Scheibe, die jedoch an Mangel von Innovation und Eigenständigkeit krankt. Fans von altem Hardrock können mal reinhören, sind mit den musikalischen Vorbildern von Drop Out à la AC/DC, Kiss, Guns’n’Roses & Co. besser bedient.

































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