Dustineyes - Next Stop Hell

Review

„Next Stop Hell“? Dieser Titel beschreibt das neue Album der Italiener DUSTINEYES nur dann wirklich gut, wenn die Hölle einer von diesen Orten ist, wo sich richtige Männer literweise Spirituosen die staubige Bikerkehle hinunterstürzen und leichtbekleideten Barmädchen an den Hintern fassen.
Die 13 Songs des Quartetts sind nämlich wirklich ein echter Höllenritt durch eine Party, die allen Anwesenden ihr Letztes an Ausdauer abverlangt.

Die Refrains und Hooklines der meisten Stücke kann man nicht anders als explosiv beschreiben, der bemitleidenswerte Gast auf DUSTINEYES‘ Party muss sich darauf gefasst machen, auch Tage später noch die Nachwirkungen zu spüren. Nicht nur in Form eines saftigen Katers, sondern ebenfalls durch Ohrwürmer von Songs wie „Innocent Cries“ oder „Lost In Venice“, die unverschämt gut hängen bleiben und auch richtig Spaß machen. Frontmann Emanuele Morra singt, kreischt, flucht und gröhlt sich durch die von Leder und zerrissenen Jeans nur so strotzenden Songs, dass es WEDNESDAY 13 eine wahre Freude wäre, mit diesem Mann Whisky zu trinken. Dazu gesellt sich ein doublebass- und upbeat-getriebenes Schlagzeug und eine Saitenfraktion, die wahrscheinlich beim Saufen neben WASP und MOTÖRHEAD auch gerne die ein oder andere skandinavische Punkband hört.

Allerdings patzen die italienischen Gastgeber an einigen Stellen auch mehr oder weniger fatal. Achtundvierzig stolze Minuten sind für ein Album dieser Art tatsächlich nicht direkt wenig, und wer eine Party so lange in Gang halten will, sollte sich besser etwas mehr einfallen lassen, als Song für Song die nicht immer hitverdächtigen Mitgröhlpassagen zu wiederholen, denn sonst endet der Abend für den ein oder anderen vermutlich vorzeitig mit dem Kopf auf der Theke oder bei einer Konkurrenzveranstaltung.

Mit „Next Stop Hell“ schmeißen DUSTINEYES auf jeden Fall eine passable Rock’n’Roll-Party, die für Freunde artverwandter Veranstaltungen mit Sicherheit wenige Überraschungen bereit hält und den gewohnt verschwitzten, alkohol- und drogenschwangeren Charme einer versifften Szenebar versprüht.
Das macht am Anfang wirklich noch viel Spaß, wird aber schnell langweilig und kann die Spannung über die gesamte Spielzeit nicht halten, dafür gibt es zu wenig Abwechslung.
Hartgesottene bleiben bis zum Schluss, alle anderen verlieren bei soviel routinierter Feierei schnell die Lust und gehen nach dem halben Abend müde und mit nörgelnder Freundin im Arm nach Hause.

24.02.2009

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