Dwell - Vermin And Ashes

Review

DWELL sollte man wortwörtlich nehmen und eine Zeit lang mit „Vermin And Ashes“ verweilen. Denn mit den Dänen haben sich Hell’s Headbangers eine vielversprechende Kapelle ins Haus geholt, die im Death Doom durchaus was reissen könnte.

Als offizielles Debut hält „Vermin And Ashes“ sechs Songs bereit, von denen die erste Hälfte Neukompositionen sind, während Teil zwei die Demo 2013er „Ash Tombs“ beinhaltet. Damals wie heute kultivierten DWELL eine ziemliche hässliche, verkrustete und fast schon gruselige sowie überhaupt nicht auf Gefälligkeit erdachte Version todesbleiernden Dooms, wie er heute leider nur zu selten gepflegt wird. Die frühe Lehre UK-Peaceville-Dooms (noch ohne Gothic-Auswüchse) macht sich allenthalben bemerkbar, ob in der unverwechselbaren Mackintosh-Lead-Schule, urtümlichen MY DYING BRIDE-Riffs oder der frühen Melancholie ANATHEMAs. Vermengt mit nur sehr kurzen Black-Metal-Gedankenspielen und der enorm schwer wiegenden Finsternis einer DEAD-CONGREGATION-Komposition lassen DWELL mit „A Collapse Sublime“ und vor allem „Vermin In My Arteries“ kriechendes Unbehangen aufkommen. Der gekonnte Umgang mit stimmungsvollen und nur punktuell aber dafür treffsicher gesetzten Keys trägt da nur zum unbedingten Drang nach dem Drücken der Repeat-Taste bei.

„Plunging Into Ash Tombs“ und „Perditions Mire“, obwohl Kinder selbigen Geistes, erreichen als von der „Ash Tombs“ -Demo stammend nicht die gleiche Stringenz im Songwriting. Im Vergleich verdeutlichen sie das Potential, das heute in DWELL schlummert, sind jedoch nicht der Grund, „Vermin And Ashes“ nicht als vollwertigen Langspieler akzeptieren und mit höherer Punktzahl weihen zu können. Das einzig wirklich unstimmige hier sind die beiden Synth-lastigen Instrumentalstücke und deren Platzierungen. „Pathless And Dormant“ (geisterhaft pulsierend) erstickt an zweiter Position den Hörfluß, bevor dieser aufkommen kann. Und „Become The Void“ (kosmisch klar) qualifizierte sich als gute Auflockerung, hat aber das Pech, das zweite Instrumental auf kurzer Strecke auf einem mit 37 Minuten eh schon knapp bemessenem Stück Musik zu sein. Mit etwas mehr Struktur und dem gleichen Qualitätsniveau dürfte DWELL dagegen beim nächsten Mal deutlich mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden.

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03.02.2015

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