Egonaut - The Omega

Review

Review von Susanne Fuhs

Ein Egonaut ist jemand, der einen Großteil seiner Zeit damit verbringt, über existentielle Fragen nachzudenken. EGONAUT aus Schweden haben sich bei ihrem Sound – besonders bei ihrer neuesten Veröffentlichung „The Omega“ sicherlich genügend Gedanken über existentielle Fragen der Soundwerdung gemacht.

„The Omega“ ist das bereits vierte Album der Schweden, welche sich über die Jahre hinweg einen Namen als hervorragende Live-Band erspielt haben. Support-Slots bei HARDCORE SUPERSTAR, MUSTASCH oder HAMMERFALL, dazu Auftritte beim „Metallsvenskan“ oder auf dem „Sweden Rock“, sprechen für sich.

Auf „The Omega“ gibt es mehr zu hören als nur Stoner und Doom

Auf „The Omega“ gibt’s erstmals Sänger Emil Kyrk zu hören, welcher den Platz von – nunmehr exklusiv an der Gitarre – Fredrik Jordanius einnimmt. Als Haupt-Songwriter verfasste Letztgenannter nun mit „The Omega“ ein Konzeptalbum. Es geht um einen Suchenden, welcher versucht, seinen Platz in der modernen Welt zu finden, was ihm letzten Endes auch gelingt.

Obwohl sich EGONAUT laut Selbstbeschreibung im Spannungsfeld zwischen Stoner und Doom befinden, mäandern immer wieder andere Genres in die Songs hinein: Hier ein bisschen Heavy Metal, dort ein bisschen Gothic Metal, eine Prise Sludge; darüber wabert ein absolut nicht zaghafter Einsatz von Keyboards.

Bereits beim Opener „Initium“ wechselt Kyrk zwischen tiefen Growls und Klargesang, wodurch man immer wieder an PARADISE LOST erinnert wird. Ein riskanter Move, der sich durch das Album zieht. „Offerings“ ist ein klassisches Doom-Werk, aber auch hier klingen die allgegenwärtigen PARADISE LOST durch. Die erste Single-Auskopplung „The Pledge“ glänzt hingegen mit präzise getimtem Sludge-Einschlag, der dem Song die benötigte Härte verleiht. Lobenswert erwähnen werden muss an dieser Stelle auch das folgende Instrumental „Into The Eye“: Atmosphärisch dicht, mystisch, böse – EGONAUT hätten gut und gerne ein gesamtes Album in dieser Weise einspielen können, es hätte gefallen. „The Awakening“ ist wahrscheinlich EGONAUTs Vorstellung einer Ballade, die zwar absolut unprätentiös ausfällt, aber durch den übertriebenen Keyboard-Einsatz dennoch etwas aufgeblasen wirkt.

EGONAUT liefern soliden Stoner Doom Metal mit Gothic-Einschlag

Die durchschnittliche Spieldauer der Songs beträgt fünf Minuten aufwärts, was allerdings nicht auffällt. Die Songs sind produktionstechnisch perfekt durchstrukturiert – Wunderwuzzi Jordanius, der sich auch für die Produktion verantwortlich zeichnet, weiß offensichtlich, was er tut.

Spannenderweise endet das Album auf demselben Riff, mit dem es beginnt – die Reise des Suchenden wird wohl weitergehen. Alles in allem ist „The Omega“ eine grundsolide Platte – sie leidet allerdings an einer gewissen Überproduktion, wodurch manche Stellen seelenlos klingen, obwohl vermutlich das genaue Gegenteil beabsichtigt war.  Wer Stoner Doom Metal im Sinne ELECTRIC WIZARDs sucht, ist bei EGONAUT eher nicht gut aufgehoben. Wen der Gothic-Einschlag nicht stört, der darf ein Ohr riskieren.

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27.10.2017

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