El Camino - Gold Of The Great Deceiver

Die Flut an diesen Occult/70/Retro/Doom-Emporkömmlingen will und will einfach nicht abreißen. Kaum lösen sich THE DEVIL´S BLOOD auf (zu meinem ganz persönlichen Unmut nicht in einen Fass voller Salzsäure), sprießen an anderer Stelle gleich mindesten zwei neue Kapellen aus dem Boden, um uns mit der Penetranz eines Staubsaugervertreters ihre unheilige Botschaft zu verkünden.

Und genau da liegt das Problem: Ich brauche keinen neuen Staubsauger und trotzdem sitzt der Typ mir gegenüber, trinkt meinen Kaffee, während ich an seinen Lippen klebe und mich frage, ob ich noch hypoallergene Staubsaugerbeutel mit Vanilleduft brauche. Und so haben sich die Schweden EL CAMINO in meinen Gehörgang geschlichen. Völlig unmerklich aber absolut überzeugend! Die Schweden brennen ein Sound- und Songfeuerwerk der Extraklasse ab. Erst wird der musikalische Dämon in Form des Openers “Gold Of The Great Deceive“ beschworen. Sechs Minuten übernimmt er die Kontrolle über uns und wir huldigen willenlos “The One Of Evil“ . Der Exorzismus, oder in diesem Fall “Utmarsch“ fängt unspektakulär an, wächst innerhalb kurzer Zeit zu einem bedrohlichen, hässlichen Doom/Sludge/Noise-Inferno an, das abrupt endet, und den Hörer mit einem ordentlichen Knoten in den Eingeweiden zurücklässt!

Das Album am Stück zu hören, ist keine einfache Aufgabe. Von Genießen kann schon mal überhaupt gar keine Rede sein. Anspieltips? Fehlanzeige! Hier muss man von Anfang bis Ende durch.
Und genau aus diesem Grund ist dieses hässliche Stück Musik ein echtes Highlight in diesem Jahr! Fernab jeglicher Klischees bewegen sich EL CAMINO zwischen den Genregrenzen, und zeigen der jetzt schon festgefahrenen Nu-Occult/Doom Szene, dass man sich auch ohne Tonnen an Make-Up oder grenzdebilen Statements a la Selim L. Gehör schaffen kann.

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