Kein Cover

Elitaria - NGC666 (New Galaxies Catalogue 666)

Review

Die Jungs sehen ja schon ein bisschen aus wie zwei kolumbianische Mafiosi, die einen florierenden Handel mit synthetischen Drogen, automatischen Handfeuerwaffen und Gucci-Plagiat-Sonnenbrillen aufgezogen hätten. Krank. Forscht man ein bisschen im Netz herum, offenbart sich: In Wahrheit sind ELITARIA natürlich etwas vooooollkommen Anderes.

Und zwar ein italienisches Duo, das mit selbstgemachter Musik handelt, die ziemlich synthetische Elemente aus dem Industrial-Bereich mit technisch unterkühltem Black Metal (der Drumcomputer hat nicht selten – siehe „Totalitarianism As One“ – durchaus Ähnlichkeit mit einer Handfeuerwaffe) kombiniert. Das klingt mit dem übel verzerrten Geschreie und dem halbsbrecherischen Geprügel manchmal wirklich nach synthetischen Drogen. Und oft genug klingt es auch nach einem Plagiat. Nicht von Gucci, aber recht offensichtlich von MINISTRY, allerdings als Black Metal-Version. Oder von DHGs „666 International“, oder wie eine SAMAEL-Version mit Eiern. Für den ersten Eindruck sorgen die in Achterbahnmanier aneinandergereihten Riffs, von denen die wenigsten Volltreffer, aber viele sehr bangtauglich und gefällig sind. Für den zweiten der allgemein klinische Gesamteindruck und die hintergründig eingesetzten Synthie-Chöre, die dem Material ein bisschen mehr Tiefe verleihen („Soul At Zero“). Wer die Nase dann immer noch nicht voll von Vergleichen hat, kann sich gitarrenlastigere LIMBONIC ART ohne orchestrale Elemente vorstellen. Das Trauerspiel „Phantasmagoria“ stecken ELITARIA auf jeden Fall, auch wenn das erstaunlich klingt, ganz bequem in die Tasche.

Auch wenn ELITARIA vieles richtig machen – absolut solides Songwriting, interessantes und stringent durchgehaltenes Konzept, cooler Bandname, fetter Sound und saubere Performance – ist „NGC 666“ kein Meisterwerk. Einzelne Riffs sind richtig gut gelungen, auch mal ein kompletter Song, aber auf Albumdistanz ist die Platte (und im Speziellen der Gesang) dann doch zu einförmig und geht einem nach spätestens einer halben Stunde latent auf die Nüsse. Das rettet auch das knackige MINISTRY-Cover „Stigmata“ als Rausschmeißer nicht. Trotzdem, vielleicht als Wartezeit bis zur angekündigten neuen DHG, das Reinhören wert.

28.03.2011

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