Emancer - Twilight And Randomness

Review

Mit Black Metal fing alles in der zweiten Hälfte der 90er an, und ein paar Jahre später war das Trio um EMANCER letztendlich bei dem angelangt, was sie heute und auf ihrem aktuellen Longplayer fabrizieren: Im weitesten Sinne progressiver, extremer Metal mit einem deutlichen Einschlag modernen Black Metals. Dass Bands wie OPETH, EMPEROR und SATYRICON zu den Favoriten der Norweger zählen, kommt nicht von ungefähr, sondern schlägt sich deutlich in ihrer Musik nieder.

Ich würde noch eine Portion ARCTURUS hinzufügen, doch EMANCER allein auf diese geistigen Paten zu reduzieren wäre zu einfach und würde ihnen nicht gerecht. EMANCER beweisen auf ihrem fünften Album viel Mut zu Experimenten, Vielseitigkeit und eine kräftig pulsierende kreative Ader, wenn es darum geht, Songs mit echter Tiefe zu schreiben.

Erwarten kann der Hörer ein breites musikalisches Spektrum. Komplexe, vielschichtige Strukturen, Bewegung in allen Tempozonen, von lässigem Midtempo bis zu ungestümer Raserei, ausgefeilte melodische Linien und viel Atmosphäre. Den auf starke Leads und dezente Keyboardunterstützung bauende Metal EMANCERs kann man an einigen Stellen höchstens als angeschwärzt bezeichnen, für echte Puristen ist hier sowieso nichts zu holen. Black Metal nach EMANCER hat ein modernes, wandlungsfähiges Gesicht und scheut keine fließenden Übergänge zum diffusen Feld des Dark Metals oder zum Rock. Songs wie „The Rewarding Schemes“ sind ein treffendes Beispiel dafür.

EMANCER bewegen sich über Grenzen hinweg, nehmen gern Schmankerl wie kultige SID-Sounds („Comfort Fix“) in ihr Repertoire und zeigen sich gänzlich unbeeindruckt von Kategorien. Wem die Band bisher kein Begriff war, und wer sich einen Hybrid aus der Epik und Stimmung von OPETH und den visionären Klängen der späten EMPEROR und SATYRICON vorstellen kann, sollte sich dieses Album auf den Merkzettel schreiben.

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29.07.2008

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2 Kommentare zu Emancer - Twilight And Randomness

  1. me sagt:

    Dann wollen wir den Schnitt mal etwas anheben:-) Gefällt mir besser als die meisten anderen (Metal-) Sachen in diesem Jahr. Sehr guter Bastard aus Immortal, Windir, Deep Purple, Elektro, Borknagar, Rock, Enslaved, Prog etc. Griffige Tracks, klare Linie (und immer BM) trotz der Stilvielfalt, erhabene Länge, majestätische Cleanvocals, garstiges Gekrächze, traditionelle Soli, dunkle Atmosphäre= Dauerrotation.

    9/10
  2. Bluttaufe sagt:

    Recht solides Werk. Wie schon geschrieben, ist es eher angeschwärzter Metal mit Gekeife. Im Gegensatz zum mir bekannten 2004er Werk „Invisible“ klingen hier die Drums aus der Konserve um einiges natürlicher. .
    Mag jetzt alles etwas negativ klingen ist es aber nicht. Sehr gut die minimalistisch eingesetzten elektronischen Elemente. EMANCER haben ein gutes kreatives Händchen. Klingt man in einem Moment recht modern, folgt im nächsten Moment die siebziger Jahre Prog Rock Kante. Dabei klingt das ganze stets flüssig und nie zerfahren.
    Wenn beim Hören das bein mitwippt kann es keine schlechte Scheibe sein.

    8/10