Die Überraschung und Freude, dass EMPTY TREMOR überhaupt noch aktiv sind, war schon ziemlich groß, doch noch viel mehr hat mich die Tatsache erfreut, dass die Italienischen Proggies offenbar einen amtlichen Schritt in ihrer eigenen Geschichte zurück unternommen haben, ehe sie uns ihr aktuelles Album „Iridium“ anzubieten hatten.
Auch den auf dem letzten Studioalbum nicht mehr zum Line-Up zählenden Sänger Giovanni De Luigi hat scheinbar irgendwann in den letzten Jahren die Lust an der Band wieder gepackt und deshalb ersetzt er seinen zwischenzeitlichen Aushilfsersatzmann Oliver Hartmann, der auf dem letzten Studiodreher der Truppe „The Alien Inside“ zu hören war. Aber nichts gegen Oliver, der Kerl ist ein begnadeter Vokalist, doch auch seine Gesangsdarbietung konnte EMPTY TREMOR nicht davor schützen, anno 2004 mit dem bislang schwächsten Longplayer in der Karriere an Start gehen zu müssen.
Offenbar war mit Giovanni auch eine Fülle an Ideen und der detailreichen Umsetzung abhanden gekommen und genau dadurch zeichnet sich „Iridium“ aus. Klar kann man der Band unterstellen, sie hätten ohnehin lange Zeit gehabt, um sich neu zu (er)finden und mit dem vorliegenden Album quasi einen Neustart zu wagen, doch das alles ist egal, denn die mehr als einstündige Darbietung lässt den Prog Metaller (und Fan der ersten EMPTY TREMOR-Scheibeletten) mit Sicherheit einmal mehr mit der Zunge schnalzen.
Die Auszeit scheint nämlich nicht nur Neuerungen im Line-Up gebracht zu haben, sondern offenbar generell eine Art „Frischzellenkur“, so unter anderem auch in Sachen Songwriting. Für die genannte Zielgruppe wird es zum puren Vergnügen sich an „Iridium“ heranzuwagen, vorausgesetzt lediglich man stört sich weder an Keyboards satt, noch an den dezent gen Musicals tendierenden Arrangements.
Die Strukturen und Aufbauten zeugen von der langjährigen Erfahrung der Musiker und lassen auch in den mehrfach vorhandenen Longtracks zu keiner Sekunde Lücken erkennen. Im Gegenteil, die Herrschaften wissen gerade in jenen Gefilden mit reichlich Emotionen zu überzeugen und wissen mit dem daraus resultierenden Gänsehaut-Faktor die Intensität dieser Scheibe erheblich zu steigern.
Als langjähriger Anhänger dieser Truppe wage ich es zum Abschluss sogar noch hinzuzufügen, dass die Truppe zuletzt auf ihrem 1997er Debüt „Apocolokyntosys“ dermaßen frisch und vergnügt klang. So, und nicht anders, wollen wir EMPTY TREMOR hören!
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