Ered Wethrin - Tides Of War

Review

Zehn Jahre ohne Demo, ohne EP und ohne sonstige Lebenszeichen sind seit ERED WETHRINs Gründung vergangen, und plötzlich erscheint das Full-Length-Debüt des amerikanischen Ein-Mann-Projekts über das deutsche Label Northern Silence Productions. „Tides Of War“ heißt das erste Album des Alleingangs von WINTERLORE-Gitarrist und -Sänger Cody „Sven“ Smith (a.k.a. Thorolf), und egal, ob es tatsächlich dem Fakt zuzuschreiben ist, dass er unter dem Banner ERED WETHRIN zehn Jahre Zeit hatte, daran zu arbeiten, oder ob es daran liegt, dass Mr. Smith bereits bei seinem Hauptprojekt sowie seiner ehemaligen Band MALIGNANT INCEPTION Erfahrungen sammeln konnte – „Tides Of War“ klingt für ein Debütalbum erstaunlich erfahren und ausgereift. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass Debütalben grundsätzlich minderwertig seien – ganz im Gegenteil: Schnell wird nämlich klar, dass genau darin auch die Schwäche dieses Werkes liegt, so fehlt es „Tides Of War“ mit all seiner Professionalität auch ein wenig am naivem Charme, an der Spontaneität und an der Unberechenbarkeit, die so viele Debüts des Black-Metal-Genres zu Klassikern gemacht haben.

Wie schon erwähnt, macht der Kopf hinter ERED WETHRIN auf „Tides Of War“ vieles richtig – das Album ist atmosphärisch, es verfügt über eine gewisse Tiefe und zeigt auch, dass Sven Smith ein Händchen für Melodien und Kompositionen hat. In einigen Momenten erinnert er damit an seine Landsleute von AGALLOCH (auf deren erstem Album) oder CALADAN BROOD, in den epischeren Parts auch an SUMMONING und ihre Nachfolger – allerdings durchaus mit einer eigenen Note: Zwar offenbaren sich über das Album verteilt verschiedenste Anleihen aus dem Bereich des episch-atmosphärischen Melodic Black Metal, aber ERED WETHRIN ist zu keiner Sekunde eine bloße Kopie. Wer das nicht glauben möchte, möge in den Kommentaren eine Band nennen, die so klasse und unerwartet zwischen episch und melancholisch, zwischen gewohnt und ungewohnt hin- und herpendelt wie es ERED WETHRIN in „Bloody Annals And Brooding Skies“ gelingt.

„Tides Of War“ hätte also richtig viel Potenzial gehabt, es fehlt nur eben an der letzten Überzeugungskraft. Der Macher von ERED WETHRIN schafft es, tolle Kompositionen zu schreiben und dabei einen atmosphärischen Teppich auszubreiten, in den man sich gerne einrollen würde – dann fehlt es am Ende nur eben am Fünkchen Spannung, Konsequenz und kompositorischem Fingerspitzengefühl. Schade, sehr schade. Fans der oben genannten Vergleichsbands sollten „Tides Of War“ trotzdem eine Chance geben.

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05.03.2014

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