Evangelist - Deus Vult

Review

Eine langfristige Anonymität der Musiker ist meistens nur für kleinere Bands ein erfolgreiches Unterfangen. Bei EVANGELIST ist eine Verbindung zu MONASTERIUM und das Herkunftsland Polen bekannt. Weitere Informationen bleiben zunächst verborgen, allerdings kann zumindest Sänger Michał Strzelecki (MONASTERIUM, SORCERER) eindeutig anhand der Stimme zugeordnet werden.

Gut Ding will niedrige bpm haben – „Deus Vult“

Eigentlich sollte das dritte Album der Band bereits vor gut drei Jahren erscheinen, allerdings machten gesundheitliche Gründe einen Strich durch diese Rechnung. Nach erfolgreicher Genesung stehen nun aber „Deus Vult“ keine weiteren Hinderungsgründe entgegen.

Inhaltlich bekommt der Hörer relativ klassischen Doom Metal der Marke CANDLEMASS serviert, wie wir bereits beim vorausgegangenen Album mit dem kultigen Titel „Doominicanes“ (2013) herausgearbeitet haben. Weiterhin können EVANGELIST auf das ausdrucksstarke Organ von Strzelecki zurückgreifen, welches in den bekannten Tonarten des Dooms durch das Album führt. Für die Champions League eines Messiah Marcolin oder Robert Lowe reicht es nicht ganz, der Qualifikationsplatz für den Europapokal ist aber durchaus drin. Lediglich der etwas zu dominant auftretende polnische Akzent trübt das ansonsten positive Bild.

Standesgemäß bringen EVANGELIST nicht durch bpm-reduzierte Drums und tonnenschwere Riffs mit, sondern auch eine ganze Portion obskurer Urigkeit, die von genrenahen Bands aus Amerika entlehnt wurde. „Deus Vult“ ist daher insbesondere für traditionelle Metal- und Doomheads attraktiv. Logisch, dass mit Songs wie „Heavenwards“ auch echte Kopfnicker eingeflossen sind. Von den auf dem Debütalbum „In Partibus Infidelium“ (2011) anklingenden Lovecraft-Zitaten haben EVANGELIST sich bereits mit dem letzten Album entfernt und beschäftigen sich tiefer mit der Thematik der christlichen Kreuzfahrer. Wie ernst dabei Zeilen wie „God wills it! Let the West prevail again“ genommen werden können oder sollten, sei dahingestellt.

EVANGELIST liefern saubere Handarbeit…

…und bringen mit „Deus Vult“ ein absolut geradliniges Doom-Album ohne Abweichungen vom Pfad der Tugend. Wer seinen Metal genauso und ohne große Überraschungen mag, kann gerne noch ein oder zwei Punkte hinzuaddieren.

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13.01.2019

Stellv. Chefredakteur

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