Eye For An Eye - Downfall

Der Name des Quartetts EYE FOR AN EYE stammt aus der hebräischen Rechtssprechung des Alten Testaments. Hat man damals das Auge eines anderen zerstört, bekam an selbst eines ausgestochen. Für unser heutiges Empfinden mag das eine harsche Praxis sein; wenn man jedoch durch die Wüste zieht und ein ordentliches Gericht in weiter Ferne liegt, ist es sehr ökonomisch, solche juristischen Feinheiten in Eigenregie zu klären. Dass dieses Konzept der „Rechsprechung“ auch heutzutage, im großen Stil und sogar weltweit funktioniert, zeigen uns unsere Freunde von der anderen Seite des Atlantik immer wieder.

Zurück zu EYE FOR AN EYE. Diese Band besteht seit 2007 und legt mit „Downfall“ ihr Debüt auf Rising Records vor. Als offensichtliche Kinder der 1990er Jahre ist ihre Musik stark von den Grungegrößen SOUNDGARDEN und PEARL JAM geprägt; die Mehrheit der Gitarrenparts dürften von PANTERA inspiriert sein. Trotzdem schaffen es die vier Recken, relativ modern zu klingen weben sogar einige Southernrock-Passagen in ihr Tun ein. Und durch den konstant gegrunzten Gesang gewinnt das Ganze etwas sehr angenehm Stonerrockendes.
Allerdings verliert es das auch schnell wieder, denn das Konzept der Abwechslung ist bei EYE FOR AN EYE offensichtlich nur unzureichend bekannt. Viel zu einheitlich klingen die Briten, viel zu sehr wirken sie bemüht, die eigenen Einflüsse adäquat einzubringen, wodurch sie Eigenständigkeit und Ohrwürmer leider vermissen lassen. Zusätzlich stört mich der bei allen Songs gleiche, seltsam anorganische Schlagzeugsound. Huah!

Da es an alledem technisch nichts einzuwenden gibt und das Songwriting per se grundsolide ist, freue ich mich darauf, die Jungs mal live zu erleben. In echt und laut machen die bestimmt richtig Spaß.

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