
Mehr als fünfzehn Jahre sind seit dem letzten FLUORYNE-Album „Dämmerung“ ins Land gegangen. Doch nachdem Kreativkopf und Ex-Metal.de-Kollege Falk Wehmeier sich in der Zwischenzeit als Keyboarder bei GEIST bzw. EIS und VYRE verdingte, kehrt er nun endlich zu seiner ureigensten musikalischen Spielwiese zurück. Nahezu im Alleingang hat der Klangkünstler „Transneptunian“ geschaffen, für Programmierung, Mix und Mastering holte er sich jedoch Unterstützung durch VYRE-Frontmann KG Cypher, der hier unter dem Pseudonym „Atom Phantom“ agiert.
Bei FLUORYNE ist Atmosphäre Trumpf
In gleichem Maße wie der Musiker in den vergangenen 15 Jahren als Mensch gereift ist, klingt auch die Musik von FLUORYNE heute reifer als noch auf den ersten beiden Alben und fast schon unheimlich harmonisch. Dabei gehen die Musik und das thematische Konzept von „Transneptunian“ durchwegs Hand in Hand und verschmelzen zu einer untrennbaren Einheit, deren innerer Zusammenhalt auf einer ungeheuer dichten Atmosphäre basiert. Die stilistischen Limitationen seiner Black-Metal-Wurzeln hat Falk Wehmeier längst hinter sich gelassen und bewegt sich nun in schier grenzenlosen „Post“-Gefilden. Analog dazu entführt uns „Transneptunian“ in die noch ziemlich wenig erforschten Außenbezirke unseres Sonnensystems und benennt seine Stücke nach einigen der dort zu findenden astronomischen Objekten oder Regionen.
Der Beginn dieser von elegischer Erhabenheit und einer unterkühlten Düsternis geprägten Reise liegt beim sonnenfernsten Planeten Neptun und seinen Monden Nereid und Triton. Hier dominiert bereits der unwirklich leere Weltraum, den FLUORYNE mit wohldosierten Synthie-Teppichen, schweren Doom-Riffs und auf das nötigste reduzierten Industrial-Eruptionen. Der vielschichtige Zwölfminüter „Neptune“ erweist sich dabei als frühes Schlüsselstück für das gesamte Album und dominiert mit seiner selbstgenügsamen Wechselhaftigkeit die gesamte knapp 80-minütige Reise.
Mit majestätischer Gravitas weckt „Transneptunian“ Ehrfurcht vor dem All
Gesang gibt es auf „Transneptunian“ nicht zu hören, lediglich einige Spoken-Word-Passagen lockern das gewaltige Instrumentalepos auf. Diese sind von den beeindruckenden Werken des chinesischen Science-Fiction-Autoren Cixin Liu („Die drei Sonnen“ – dicke Leseempfehlung!) inspiriert und fügen sich gut in die weitere Reise ein, die FLUORYNE über den Kuipergürtel und vorbei an Objekten wie Ixion, Salacia, Arrokoth, Dysnomia oder Sedna führt, deren Namen bereits die Fantasie anregen, bevor man über den zugehörigen Wikipedia-Eintrag in den Kaninchenbau der Weltraumforschung eingestiegen ist. Jedes dieser transneptunischen Objekte bekommt dabei seinen ganz eigenen musikalischen Charakter verpasst, wobei sich angesichts der noch eher dünnen Forschungslage nur schwer sagen lässt, inwiefern dieser auch die realen Bedingungen auf dem jeweiligen Himmelskörper wiederspiegelt. Diese Frage dürfte angesichts des klaren Sieges der künstlerischen Freiheit dann aber ohnehin nur die allergrößten Astronomie-Nerds interessieren.
Alldieweil hält die eher gemächlich erscheinende Musik mit der geradezu irrwitzigen imaginären Reisegeschwindigkeit Schritt und zaubert ein ums andere Mal Melodien hervor, deren majestätische Gravitas die Ehrfurcht vor den unendlichen Weiten des Weltraumes weckt und mit Nachdruck unterstreicht. So schaffen FLUORYNE das Kunststück, ganz ohne Gesang oder aufdringliche Showeinlagen die Spannung über die gesamte Spielzeit hinweg aufrecht zu erhalten und nie langweilig zu werden. Schließlich endet die atmosphärische Weltraumodyssee irgendwo in der Oortschen Wolke, die im Allgemeinen als äußerste Grenzregion unseres Sonnensystems gilt. Hier kann der gefesselte Zuhörer verweilen, bevor er die Rückreise in den interplanetaren Raum antritt, nur um sich von dort aus erneut auf den Weg zu machen und dem Album unweigerlich einen weiteren Durchgang zu spendieren.
Boah, bitte so etwas kann nir von fesselnder Atmosphäre leben. Das plätschert aber dermaßen belanglos dahin. Und der Sound ist auch nicht dicht und druckvoll genug, dass ich hängen bleibe. Für den Mut und die Ambition gebe ich eine Handvoll Punkte, aber mehr ist das nicht. Sorry, da höre ich mir Darkspace oder Almyrkvi an.
Verständlich auch, dass das Review gleich gar keine Hörprobe enthält. So hab ich wenigstens für einen Spotify-Stream gesorgt, den ich allerdings bei der 5. gefühlt gleichen Nummer abbrechen musste.
Ich will das gar nicht punktuell bewerten. Beim hören des Albums über Spotify fällt mir leider die etwas flache Produktion auf. Hier könnte, meiner Meinung, viel mehr der Aspekt Universum klanglich eingefangen werden. Sprich, mehr tiefe, breite, Reverb und der ganze pipapo, der das ganze etwas stimmiger machen würde.
Persönlich gibt es Bonuspunkte für die Trisolaris Trilogie Referenz.
Ich hab auch mal reingehört weil es unter Black Metal läuft. Mich hat es an Tool „Fear of the blank planet“ erinnert. Die Stimmung vermittelt schon Sehnsucht nach den Sternen und die Weite des Raums. Aber man weiß ab Mitte des 2. Tracks schon was kommt, bzw wie es weitergeht. Weil das Ganze gut gemacht ist und auf jeden Fall ein künstlericher Output ist wo sich jemand viel Mühe gegeben hat 7 Punkte.
noch die Punkte nachreichen
sorry, der Fehlerteufel…
„Fear of a blank planet“ ist ein Album von Porcupine Tree.
Speziell meine ich das Stück „Anesthetize“
Die ersten Minuten des 17 minuten Tracks und die letzten 5
erinnern mich an den 2. Track Neptun vom Fluoryne Album.
Das soll aber nichts heißen, der Porcupine Tree Track gefällt mir nur besser