Fragments Of Unbecoming - The Art Of Coming Apart

Review

Wer sie kennt erwartet im positiven Sinne die musikalische Hölle auf Erden, wer sie nicht kennt, der erwartet gar nichts. Nicht unbedingt die einfachsten Voraussetzungen für eine Band, die es unerklärlicherweise niemals über den Status eines absoluten Geheimtipps hinaus geschafft hat. Für manche war Sascha Ehrich zuvor vermutlich eher dadurch bekannt, dass er als Designer für verschiedenste Truppen wie etwa NECROPHAGIST gearbeitet hat, doch dies hier ist sein Baby. Bisweilen lieferten FRAGMENTS OF UNBECOMING auf all ihren drei Alben ein gnadenloses Gewitter an präzisen Bombenriffs ab, was sich mit ihrem Viertwerk “The Art Of Coming Apart“ im Grunde wiederholen soll.

Zusammengehäckselt von Dan Swanö im schwedischen Unisound-Studio braucht man als Leser gar nicht lange darüber nachdenken, welches Soundgewand einem an dieser Stelle entgegengescheppert kommt. Die Kerbe wurde in dieser Hinsicht nahezu perfekt getroffen und sie erinnert mich ein wenig an die “Endless Procession Of Souls“ von GRAVE. Die Gitarren schroten wie ein alter Staubsauger, das Schlagwerk brettert mit allem was geht und der Bass wummert. Wenn dann auch noch die monströsen Riffs aus Ehrichs Feder durchbrechen, erinnert das Ganze noch einmal mehr an die schwedischen Götter. Nicht nur GRAVE, sondern auch alle weiteren Diamanten wie DISMEMBER, ENTOMBED und Konsorten lassen Teilelemente zurück.

Allerdings gibt es von meiner Seite an “The Art Of Coming Apart“ auch einen großen Kritikpunkt, den man kaum unter den Tisch kehren kann. Zum einen sind FRAGMENTS OF UNBECOMING, trotzdem die Donnersaiten noch prächtig durchreißen, insgesamt härter und brutaler geworden, zum anderen im selben Atemzug auch irgendwo austauschbarer. Jetzt flammt die Platte bereits zum x-ten Mal durch, die Brecherriffs liefern immer noch feurig schwedische Überzeugungskraft, doch die einzelnen Stücke haben an Melodieumfang und Identität verloren. Insgesamt rauscht das Album relativ höhepunktlos an meinen Lauschern vorbei, wobei lediglich die unterschiedlichen Einstiege in die Songs nochmal eine gewisse Besonderheit darstellen.

Nichtsdestotrotz sei betont, dass “The Art Of Coming Apart“ aus einem Guss auf hohem Niveau daherkommt und ich hier wirklich Wasser in den Wein gieße. Dennoch begeistern mich die Jungs aus Baden-Württemberg diesmal nicht so bedingungslos.

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07.12.2012

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