Fury'n'Grace - Tales Of The Grotesque And The Arabesque

Review

FURY`N´GRACE stammen aus Bella Italia, aber im Gegensatz zu etlichen anderen Formationen ihres Heimatlandes spielen sie keinen Epic Metal oder Melodic Power Metal. Vielmehr sehen sie Progressive Metal als ihre Bestimmung.

Die Ursprünge der Band gehen bereits auf das Jahr 1994 zurück, als sich die gerade 15-Jährigen Matteo Carnio (Gitarre) und Alessandro Del Vecchio (Keyboard), die einen recht unterschiedlichen Musikgeschmack haben, treffen. In neoklassischem Heavy Rock finden sie eine gemeinsame Grundlage für ihr kreatives Konzept. Gabriele Grilli (Vocals), Emiliano Bertossi (Drums) und Lorenzo Bassigniani (passenderweise: Bass) stoßen zur Band und die Schaffensphase beginnt. Es folgen zwei EPs und 1998 ein nicht veröffentlichtes Album. Zwischenzeitlich wird Bassigniani durch Christian Grillo ersetzt. 2005 verlässt dann Mitgründer Del Vecchio die Band, um sich einem anderen Projekt zu widmen. Als Quartett machen die Italiener weiter und 2007 ist es endlich soweit: Das Debut „Tales Of The Grotesque And The Arabesque“ geht an den Start.

Schon nach den ersten Takten wird ganz klar, wo die Einflüsse von FURY`N´GRACE liegen: Bei Genre-Vorreitern wie NEVERMORE oder DREAM THEATER. Die Musik ist von vielen Breaks, Tempo- und Rhythmuswechseln bestimmt. Ich würde sie durchaus als „frickelig“ beschreiben. Es kommt jedenfalls kein leicht hörbarer Musikfluss auf. Dynamische, rifforientierte Abschnitte wechseln sich ständig mit ruhigen, atmosphärischen Phasen ab, in denen die Rhythmusfraktion den schleppenden Beat vorgibt und eine dramaturgische Stimmung fast allgegenwärtig ist. Die Arrangements sind aufwändig und vielseitig, Hooklines, an denen sich das Ohr festkrallen kann, gibt es dagegen praktisch nicht.

Wer denkt, dass hier leicht verdauliche Progressive-Kost vorliegt wie beispielsweise PAGAN´S MIND, wo die progressiven Lines mit einer gehörigen Portion Power Metal angereichert werden, wird eines Besseren belehrt. „Tales Of The Grotesque And The Arabesque“ kommt wesentlich experimenteller daher. Teilweise ufert die Komplexität der instrumentellen Arrangements aus, und so bekommen die Songs bisweilen eine langatmige Note. Ich möchte hiermit keineswegs die Leistungen der Musiker schmälern, sondern nur klarstellen, dass die Kompositionen dem Metal-Gehör ein hohes Maß an Toleranz abverlangen. Man muss definitiv mit Alben von DREAM THEATER problemlos warm werden, um sich an FURY`N´GRACE heranzuwagen zu können.

Ich mag es grundsätzlich wesentlich straighter und kann deswegen mit diesem Album nicht viel anfangen. Für mich klingt es wie schwer verdaulicher und qualitativ durchschnittlicher Progressive Metal, auch wenn mich Prog-Fans für diese Meinung vielleicht verfluchen werden. Wer schnörkellosen Heavy Metal hören möchte, dem kann ich von „Tales Of The Grotesque And The Arabesque“ nur abraten. Wer sich jedoch mit einer experimentellen und sehr komplexen progressiven Spielweise anfreunden kann, sollte mal reinhören.

04.12.2007

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