Gergovia - Coulee De Lave

Review

Ich erinnere mich noch gut, dass ich im Review zu GERGOVIAs letztjährigem Debüt angemerkt hatte, dass die Platte ganz OK wäre, aber wesentlich besser sein könnte, wenn sie nicht so eine miese Produktion hätte. Leider hat Lord Necron, noch immer alleiniger Herrscher über GERGOVIA, sich dieses Rates nicht angenommen. Im Gegenteil, irgendwie wirkt „Coulée de lave“ soundtechnisch noch unpassender. Das mag daher kommen, dass dieses Zweitwerk, obwohl schon bald nach dem Vorgänger aufgenommen, musikalisch ein bisschen besser ist. Die sieben Stücke plus Intro (plus langweilige Coverversion von UNLEASHEDs „To Asgard we fly“, das ich persönlich als eines der uncovernswertesten Lieder überhaupt ansehe) sind stilistisch etwas reichhaltiger geworden und vereinen neben traditionell kühlen oder darkthronig-thrashigen Black-Metal-Elementen auch melodischere Parts, dezente Keyboards, groovige Death-Metal-Riffs und ein gutes Stück Pagan-Metal-Atmosphäre. Letztere kommen vor allem durch nett eingesetzte Chöre und bisweilen recht epische Songstrukturen zum Ausdruck, hier und da erinnert der drucklose Drumcomputer auch durchaus an BATHORY. Konkrete musikalische Parallelen tun sich allerdings nicht auf, was derzeit ja durchaus eine willkommene Seltenheit ist. Eigenheit hat GERGOVIA außerdem alleine durch die weiterhin französischen Texte sicher, die der Mann mit gleichmütig kehliger Stimme zum Besten gibt. Damit sind die positiven Aspekte des Albums aber auch schon erschöpft. Höhepunkte fehlen vollkommen (wenn überhaupt wäre der Titeltrack zu nennen, der mit seiner cleanen Chotmelodie leichten Ohrwurmcharakter entwickelt und ein wenig an BURZUM-Monotonie und die Landsleute von BELENOS erinnert, wenn man ihn oft genug hört), nicht selten schrammt die Platte auch am allgemein grassierenden Heidenkitsch vorbei.
Hauptkritikpunkt aber ist weiterhin der Sound. Über Drumcomputer lässt sich streiten, immerhin ist dieser halbwegs sinnvoll eingesetzt und anständig programmiert. Den Gitarren aber fehlt jeder Biss, der gesamten Produktion jede Durchsetzungskraft. Selbst wenn man die Anlage voll aufreißt, ändert sich das Frequenzspektrum nicht großartig, es entsteht überhaupt keine Wucht. GERGOVIA braucht ein anständiges Studio (und ich denke, das wäre mit dem labeleigenen CCP-Studio eigentlich auch verfügbar), einen wohlwollenden Produzenten und noch ein wenig mehr Zeit, den eigenen Stil auszubauen. Dann wird das dritte Album, immerhin der Legende nach das wichtigste, vielleicht etwas Bemerkenswertes aus Frankreich. GERGOVIA hat durchaus das Potential, mal eine ganze Platte lang gut zu klingen, scheinbar ganz im Gegensatz zu den Kollegen von HIMINBJÖRG oder BELENOS.

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14.07.2006

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