Gin Lady - Call the Nation
Dominik Rothe
KURZ NOTIERT
Bei GIN LADY handelt es sich um eine weitere Retro-Rock-Band, die den Sounds der 70er frönt. „Call The Nation“ ist bereits das dritte Album der Schweden. Zeit, um mal zu checken, ob die Jungs im Retro-Rock-Sumpf untergehen oder nicht.
Als erstes fällt das Einstiegsriff des Openers „I Can’t Change“ auf. Denn das erinnert frappierend an „Start Me Up“ von THE ROLLING STONES und ist dementsprechend catchy. Der anschließende Titelsong groovet sehr amtlich vor sich hin. Da zuckt das Tanzbein durchaus das ein oder andere Mal. Danach wird es allerdings dünn auf „Call The Nation“. Handwerklich ist alles zwar sehr solide. Sänger Magnus Kärnebro findet sich in allen Tonlagen zurecht. Die Instrumental-Fraktion wiederum zeigt sich zu jeder Zeit tight und ist gut auf einander eingespielt. Dazu gesellt sich eine sehr warme und organische Produktion. Da kommt authentisches 70er-Flair auf. Aber was GIN LADY fehlt, sind Hits. Denn selbst nach mehrmaligem Durchlaufen von „Call The Nation“ bleibt nichts hängen. Jeder Song verschwindet aus dem Ohr, sobald er zu Ende ist. Da haben Genre-Helden wie GRAVEYARD deutlich mehr zu bieten.
„Call The Nation“ von GIN LADY ist beileibe kein schlechtes Album. Hier sind wirklich fähige Musiker am Werk. Nur leider ist das Songmaterial durchweg belanglos. Als Hintergrundbeschallung für ein Bier mit Freunden taugt die Platte aber allemal.
Kommentare
Sag Deine Meinung!