Grieving Age - In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailer Quientus

Review

Sowas wie GRIEVING AGE bekommt man nicht jeden Tag zu Gesicht. Nicht nur, dass die Band aus Saudi Arabien stammt, zudem sind sie auch auf inhaltlicher Ebene ein ziemliches Unikat. Ihr Album „In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailer Quientus..“ wartet mit nur zwei superlangen Doom/Death-Metal-Songs und Titeln auf, die BAL-SAGOTH neidisch machen würden: Die ersten zwanzig Minuten der Platte sind mit „A Quadrennial Dame Pyres, Hearses Shall No Yawn, Thence…“ betitelt, während die letzte und deutlich flottere Viertelstunde „Therefore A Myriad, Of Gargoyles Bellow Their Aborted Vesicles, Quoth Thee…“ genannt wurde. Namedropping muss natürlich auch sein, und so ist es unvermeidlich dass „In Aloof Lantern,…“ nicht nur von Dan Swanö gemixt wurde (welche Platte wurde das eigentlich nicht?), ein Coverartwork von MY DYING BRIDE-Sänger Aaron Stainthorpe musste ebenfalls her.

Ungleich weniger poetisch als bei den Songtiteln geht es definitiv auf musikalischer Seite zu. Angesichts des eher Funeral Doom gemahnenden Drumherums ist der erdige und fette Sound des Sextetts direkt überraschend. Auch wenn die Band insgesamt mehr Richtung älterer und weniger melodischer MY DYING BRIDE oder PARADISE LOST früheren Datums neigt, kommen mehr als ein Mal CELTIC FROST-Einflüsse zum Tragen. Die eine oder andere Ähnlichkeit zu den FROST-Fans LAIR OF THE MINOTAUR (nicht zuletzt durch den vollmundigen Prollgesang Ahmed Shawlis) lässt sich ebenfalls kaum leugnen. Allerdings sind GRIEVING AGE im Vergleich doch eher schwermütig und schleppend, auch die gelungenen Doublebass- und Uptempo-Passagen ändern daran wenig.

Ob die gigantische Überlänge der Stücke mehr ist als nur ein nettes Gimmick lässt sich kaum sagen, denn der dramatische Fluss der Kompositionen gibt eigentlich keine solchen Spielzeiten her. Mit minimalen Änderungen der Arrangements hätten auf „In Aloof Lantern,…“ auch locker mehrere Stücke von normaler Länge platzgefunden. Doch auch wenn GRIEVING AGE eher vor sich hin plätschern als fantastische Spannungsbögen zu zeichnen bleiben sie immer angenehm und hörbar, ohne den Geduldsfaden zu sehr zu strapazieren.

13.09.2009

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