Hayseed Dixie - Hair Down To My Grass

Review

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HAYSEED DIXIE sind im Wortsinne geile Typen. Unter anderem deshalb ist dieser hier zu „Hair Down To My Grass“ mein erster Strictly-Adult-Text für das ansonsten auf die ganze Familie zielende Magazin metal.de. Diese Band und dieses Album sind aus diversen Gründen und vor allem der Sicht zurecht besorgter Eltern NICHTS FÜR JUGENDLICHE.

Das dargebotene Liedgut entstammt überwiegend einer Zeit, in welcher der Airbrush-Delfin ebenso gut beleumundet war wie die gestreifte Spandex-Hose und die Dauerwelle. In der das Haarspray nicht mehr der Frau vorbehalten und noch nicht durchs Ozonloch geächtet war. Als die Gassenhauer „Pour Some Sugar On Me“ oder „Summer Of 69 (!)“ hießen. Oder „Wind Der Veränderung“.

Und HAYSEED DIXIE bzw. wenigstens ihr Sound stammen aus einer Gegend, in der es bis heute als höchst ehrabschneidend gilt, das Opossum mit etwas anderem als dem eigenen ehrlichen Schweiß zu würzen. In welcher nur der Nacken rot ist und die Kommies „da oben“ traditionell schon zum Frühstück verflucht, aber dem Herrgott und Sweet Home Alabama gleich im Anschluss mit einem ordentlichen Bourbon gedacht werden. Wo Latzhose und Strohhut nicht an Vogelscheuchen entehrt werden, jedenfalls nicht an solchen, die keinen Kautabak lieben. In welcher die meisten Eltern Geschwister und weit hinter dem Wald auf der Veranda das Banjo und die Fiddle… na ja, wo diese beiden halt tierisch am Rocken sind. Ja, rocken tun diese bärtigen Männer von HAYSEED DIXIE, auch ohne Flying V und Marshall-Wände.

Und wenn sie mit dem genannten musikalischen und ideologischen Instrumentarium auf die großen Cock-Rock-und Pathos-Hymnen vor allem der 80er treffen, dann entsteht eben etwas, für dessen Konsum man definitiv eine gewisse Reife vorweisen können sollte. Die Bluegrass-Version von „Don’t Stop Believin'“ haut gleich zu Beginn jedenfalls ziemlich ins Mett, in „Eye Of The Tiger“ wird Rocky der Geisterreiter untergejubelt und auch „Summer Of 69“ mit seiner Hillbilly-Mandoline ist nicht ohne. Dass der größte Schlager der SCORPIONS allerdings in einer deutschsprachigen Version dargeboten wird, geht über das von gepflegter Erwachsenen-Unterhaltung gewohnte Maß an Erträglichem hinaus. Hier wird der sehr abseitige Fetisch bedient. (Wobei: Jetzt habe ich schon wieder auf „repeat“… Ich werde mich doch nicht in den Carpendale-Akzent verguckt…? Spooky.)

Richtig geil, auch akustisch, ein regelrechter orgasmic Ohrwurm, ist jedoch HAYSEED DIXIEs enthusiastische Schmuddel-Version von „Livin‘ On A Prayer“. Yeeehaa! Und da unsere Bewertungsskala nur bis 10 geht, spare ich mir mit geröteten Wangen die Punkte und vergebe stattdessen das folgende Betthupferl (da ja wohl hoffentlich Kinder und Enkel längst im Bett sind):

Hornky Tonk! Und wer nach dieser derart offensiven sexuellen Offerte noch kann, der gibt sich hiermit den Rest bis zum Happy End:

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11.01.2015

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