Hebosagil - Cosmic EP

Review

„Prepare for a Galactic Disarray of Screaming Lord Fuzz from Oulunsalo, Finnland“

Aha.
Mit diesen Worten aus der Presseinfo zu HEBOSAGILs „Cosmic EP“ mag man wenig anfangen können. Leider sind sie abgesehen von der Information, dass es sich bei dieser EP um eine Wiederveröffentlichung des ersten offiziellen Tonträgers von HEBOSAGIL aus dem Jahre 2007 handelt, das einzig Verwertbare an besagtem Schreiben. Beginnen wir also mit einem kurzen Brainstorming. Was fällt uns zum Thema Finnland ein? Na?
Okay, Schnee, Kälte, Rentiere, Eis, Fisch, Sauna, Einöde, Polarnacht. Mit der Polarnacht sind wir beim Thema. HEBOSAGIL kommen aus dem ganz hohen Norden und haben, wenn ich ihnen nicht zu viel unterstelle, genau zwei Hobbys: Sterne und harte Musik.

Die Sache mit den Sternen beschränkt sich auf frühe Astronautenbilder, den Titel der CD und die Widmung an den Astronomen Johannes Kepler. Mit der harten Musik machen HEBOSAGIL es uns nicht ganz so einfach, hier verwursteln sie Crust, Noise, Indie und vieeel Sludge zu einem mal schnell fließenden, mal langsam sickernden Klangbrei, der das so ziemlich Ungemütlichste darstellt, was ich seit langer Zeit gehört habe. Viel Dreck, roh groovende Riffs, derb gedroschene Kessel, übersteuerter Bass und ein wahrscheinlich am Mikroständer aufgespießter, irrsinniger Schreihals, servieren unverdauliche Kost. Dank zahlreicher Tempiwechsel bleiben HEBOSAGIL stets sperrig und unvorhersehbar, wirkt die recht kurze Spielzeit von 25 Minuten erstaunlich lang.
Sollte ich z.B. für einen Film Musik auswählen, zu der der Protagonist nach einer durchsoffenen Nacht und zu wenig Schlaf am frühen Morgen mit dröhnendem Schädel zur Schicht oder zur Wurzelbehandlung wankt, fiele mir keine Platte ein, die diesen bedauernswerten Zustand besser wiedergibt. Freude und gute Laune gibt’s hier ja eh‘ nicht, aber der Krach, den HEBOSAGIL fabrizieren, lässt jegliches Gefühl von Hoffnung oder Optimismus gänzlich schwinden.

So cool und irgendwie witzig die „Cosmic EP“ sein mag- wirklich anhören kann man das Ding nur, wenn’s einem richtig dreckig geht oder unter Zuhilfenahme von sedierenden Substanzen, also Betäubungsmitteln. Originell, aber nix für’s Ohr. Da Musik aber genau das sein sollte, ist das Ziel leider verfehlt. Trotz neuer Aufmachung und abgedruckter Texte sind HEBOSAGIL nur was für ganz Harte. Zum Weiterhören ach ENTOMBED, CARCASS und AUTOPSY.

27.02.2009

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