Hellride - Acousticalized

Review

Es gibt unzählige Spielarten des Metal und ab und an erscheint etwas auf der Bildfläche, das so ganz und gar genreuntypisch ist. Bands wie APOCALYPTICA, VAN CANTO oder auch die Anfänge von RAGE mit dem LINGUA MORTIS ORCHESTRA zählen dazu und konzentrieren sich ausschließlich auf ihre ganz eigene Interpretation des Metal. Manche Bands veröffentlich auch gerne mal ein Album, auf dem sie völlig unplugged oder zusammen mit einem Orchester spielen – aber dies sind dann meistens doch eher Ausnahmen.

HELLRIDE hingegen haben sich dazu entschieden, etwas zu spielen was sie Acoustic Metal nennen, sie verzichten auf jedwede Begleitung durch Bass und Schlagzeug sowie, logischerweise, auf E-Gitarren. Ist das noch Metal? Gute Frage, denn eigentlich sind die elektrischen Gitarren ja ein elementarer Bestandteil just dieser Art von Musik. Persönlich würde ich das Ganze eher als Acoustic Rock bezeichnen, aber im Endeffekt ist dieses Schubladendenken eh völlig Banane solange die Mucke ordentlich rockt!

„Acousticalized“ heißt das Debütalbum des im Jahr 2010 gegründeten Trios und besteht zum Einen aus Neuinterpretationen (Coverversionen will mir hier irgendwie nicht über die Lippen rutschen) bekannter Heavy-Metal-Songs sowie zum Anderen aus Eigenkompositionen der Franken.

Bestehend aus Sänger Tommy Klossek (u.a. ex-MEGABITE) nebst den beiden Gitarristen Kai Pasemann (u.a. ex-PARADOX) und Stefan Gassner (u.a. ex-DREAMSCAPE), die auch Background Vocals liefern, versuchen sich HELLRIDE an einigen der bekanntesten und teils anspruchsvollsten Songs aus dem Metalbereich, u.a. BLACK SABBATHs „Heaven And Hell“, MOTÖRHEADs „Ace Of Spades“ (mit SODOM-Fronter Tom Angelripper als Gast) und „Aerials“ von SYSTEM OF A DOWN. Die Interpretationen sind beim ersten Hören auf jeden Fall interessant, kommen aber – wenig überraschend – auf lange Sicht qualitativ nicht an die Originale ran. Eine Ausnahme bildet hier allerdings „Take Hold Of The Flame“ von QUEENSRYCHE das richtig Spaß macht und die stimmlichen Qualitäten von Tommy eindrucksvoll zur Geltung bringt.

Was die Eigenkompositionen betrifft, überzeugen vor allem der eine Mischung aus tiefster Verzweiflung und unterdrückter Wut vermittelnde Albumopener „Army Of Angelz“ und das mit interessanten Vocal Effects versehene und textlich einwandfreie „Warbusiness“. Gerade diese Art von verzerrenden Stimmeffekten aber ist in einigen der anderen Stücke wie „Black Tulips“ und dem eher nervigen „Jump Bitch“ meiner Ansicht nach ziemlich deplatziert und stört den Fluß dieser Songs erheblich.

Musik machen können die Jungs auf jeden Fall und HELLRIDE liefern alles in allem mit „Acousticalized“ ein ordentliches Album ab, das streckenweise Spaß macht, aber auf Dauer doch einige Längen aufweist. Ich kann mir allerdings sehr gut vorstellen, das eine Liveperformance von HELLRIDE im passenden Ambiente richtig Laune macht!

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10.11.2013

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