Hero Destroyed - Throes

Über HERO DESTROYED aus Pittsburgh konnte man ja schon allerlei negative Stimmen vernehmen, wie belanglos ihr Krach doch sei, wie sehr es dem Material der Kollegen ähneln würde und so weiter. Es mag an dem vielen noch viel furchtbareren Mathcore-Zeugs liegen, dass ich das etwas anders sehe, aber in diesem Genre zählen HERO DESTROYED für mich doch eher zu den relevanten Bands.

Die Band hat einen Vorteil, das ist nämlich der gute, weit weniger sterile Sound als bei der Konkurrenz, der eher an die Relapse-Kollegen von MASTODON oder BARONESS erinnert. So wirkt „Throes“ auf mich eher wie ein zäher, zuweilen auch anstrengender Wutbrocken, der aber immerhin einen Ansatz von schwermetallischer Tiefe aufweisen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass die Band mit Verfeinerung dieses Stils mit dem nächste Album durchaus ihre Relevanz unter Beweis stellen kann. Die komplizierten Strukturen wirken auf mich hier nicht ganz so zerfahren wie beim indiskutablen, seelenlosen Geschredder anderer Bands. Natürlich ist das insgesamt immer noch alles andere als emotional aufwühlend, auch Songs im eigentlichen Sinne sind erwartungsgemäß noch nicht auszumachen.

Im Grunde besteht „Throes“ aus einer 35 Minuten an den Nerven zehrenden Gewaltorgie, die wohl gerade wegen ihres aus dem Ruder laufenden Charakters viele Deathcore-Freunde ansprechen wird. Die Metal-Gemeinde selbst wird immer noch wenig mit dem undurchsichtigen Geschrubbe anfangen können, aber bei hochkomplizierten mathematischen Formeln in der Musik ist man ja schon froh, wenn es mal nicht vollkommen furchtbar klingt.