Horn of the Rhino - Grengus [Vinyl LP]
Falk 
Aus dem nordspanischen Bilbao kommen HORN OF THE RHINO – doch hört man ihnen ihre südeuropäische Herkunft auf „Grengus“ nicht wirklich an. Zu schwer, zu mies gelaunt klingen die acht Songs.
Dabei würde ich HORN OF THE RHINO irgendwo in einer Schnittmenge aus „zackigem“ Doom und Sludge oder Stoner verorten. Die Gitarren klingen ein wenig nach TOTENMOND zu „Fleischwald“-Zeiten, was durchaus in erster Näherung als Kompliment gemeint ist.
Musikalisch gehen HORN OF THE RHINO zumeist ähnlich geradlinig (man könnte auch sagen: „Stumpf ist Trumpf“) vor, flechten aber auch immer mal wieder rhythmische Herausforderungen ein, die durch die vergleichsweise simpelg gestrickte Umgebung umso wirkungsvoller werden.
So weit, so… naja, ordentlich. Was ich an „Grengus“ ganz schön vermisse, sind die Ecken und Kanten. Das gilt sowohl für die Produktion, die – zumindest nach allem, was ich an atmosphärischen Bemühungen erahnen kann – viel zu tiefenlastig, viel zu zahm ist, als auch für das Songwriting, die Dynamik, die Atmosphäre. Ich kann mir dabei zwar vorstellen, wie HORN OF THE RHINO klingen KÖNNTEN, wenn sie ihr Augenmerk stärker darauf richteten, so RICHTIG schmutzig, so RICHTIG fies zu klingen. So jedoch ist „Grengus“ ein Doom/Sludge-Album ohne Schwächen, aber ohne explizite Stärken.
Fans von KYUSS, NEUROSIS oder BLACK SABBATH sollten durchaus mal ein Ohr riskieren – die LP-Version von „Grengus“ enthält übrigens als Bonus das SOUNDGARDEN-Cover „Searching With My Good Eyes Closed“. In meinen Ohren ist das Album einfach zu wenig aufregend.
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